Die Menschen in der westlichen Welt werden immer älter. Mit den Lebensjahren nehmen auch die Krankheitsrisiken zu. Zum einen die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, zum anderen an den Folgen einer Störung im Herz-Kreislauf-System zu laborieren.

Die Hauptursache von Herzerkrankungen liegt in der Arteriosklerose, der Veränderung der Gefäßwände. Sie betrifft insbesondere die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. In einem fortgeschrittenen Stadium können diese Veränderungen zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels – zur so genannten "Ischӓmie" – oder sogar zu einem kompletten Gefäßverschluss mit der Folge eines Herzinfarktes führen.

Um das zu vermeiden, setzten die Ärzte auf Prävention. Konkret bedeutet das eine Frühererkennung dieser Entwicklung und hier spielen bildgebende Verfahren eine wichtige Rolle in der Medizin.

Kamera im Körper

Die nuklearmedizinische Herz-Szintigraphie stellt hier ein etabliertes Verfahren zum Nachweis oder zum Ausschluss solcher Durchblutungsstörungen des Herzmuskels dar. Diese Untersuchungsmethode macht sichtbar, wo und wie stark die Nährstoffversorgung des Herzens eingeschränkt ist. Mit neuesten digitalen und halbleiterbasierten Kamerasystemen, die ganz auf das Herz fokussiert sind, können nun schnellere, schonendere und noch präzisere Aufnahmen erstellt werden.

Ohne einen Eingriff in den Körper wird mit der Herz-Szintigraphie so bereits im Vorfeld festgestellt, ob eine bedeutend risikoreichere und daher problematischere Untersuchung mittels Herzkatheter oder sogar ein chirurgischer Eingriff an einer Herzkranzarterie überhaupt erforderlich ist. Die Durchblutung des Herzens wird dabei nicht nur im Bild erfasst, sondern auch in absoluten Werten gemessen. Hierdurch kann das Erkrankungsrisiko von Patienten genauer erkannt und ihre Behandlung optimiert werden.

Darüberhinaus können mit nuklearmedizinischen Methoden auch etwaige Entzündungen oder Probleme an den Herzklappen bzw. an den Schrittmachern erkannt werden. (red, 9.4.2018)