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In Frankfurt am Main, München, Köln und Bremen wird am Dienstag gestreikt.

Foto: Gregor Fischer/dpa

Berlin – Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für Dienstag Warnstreiks an vier Flughäfen in Deutschland angekündigt. Zu Arbeitsniederlegungen soll es in Frankfurt am Main, München, Köln und Bremen kommen, wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte. Im deutschen Flugverkehr dürfte es dadurch zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen.

Die Lufthansa muss etwa am Dienstag mehr als die Hälfte ihrer Flüge streichen, insgesamt mehr als 800 Flüge, davon 58 Langstreckenverbindungen. Davon seien 90.000 Fluggäste betroffen, für die es einen Ersatzflugplan gebe. Am Mittwoch solle der Flugbetrieb wieder planmäßig stattfinden. Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens bezeichnete die Protestaktion der Gewerkschaft im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes als inakzeptabel. "Lufthansa ist gar nicht Partei in diesem Tarifkonflikt, dennoch sind vor allem unsere Kunden und wir von den Folgen der Auseinandersetzung betroffen", ergänzte sie.

Druck auf die Arbeitgeber

Verdi will mit den Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst am Wochenende Druck auf die Arbeitgeber machen. Am Dienstag soll es laut Verdi in allen Bundesländern Arbeitsniederlegungen geben. Betroffen sind demnach alle Bereiche des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen. In Nordrhein-Westfalen soll beispielsweise der Nahverkehr bestreikt werden. Auch in Kinderbetreuungszentren sind Warnstreiks geplant. Die Beschäftigten erhöhten mit den Warnstreiks jetzt den Druck, "damit die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung endlich aufgeben", erklärte Verdi-Chef Frank Bsirske.

Die Tarifverhandlungen für die 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sollen am Sonntag und Montag fortgesetzt werden. In beiden bisherigen Verhandlungsrunden gab es keine Annäherung. Die Gewerkschaften des öffentlichen Diensts fordern ein Gehaltsplus von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr.

In Frankreich stockt der Bahnverkehr

Schon am Montag führen indes in Frankreich Bahnstreiks zu zahlreichen Zugausfällen. Im internationalen Bahnverkehr wird der Bahngesellschaft SNCF zufolge etwa jeder vierte Zug ausfallen. Stärker betroffen ist der innerfranzösische Verkehr.

Am Sonntag fuhr den Angaben zufolge auf innerfranzösischen Fernstrecken nur jeder fünfte Zug, auf den Regionalstrecken jeder dritte Zug. Ähnlich soll die Lage am Montag sein.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat eine Bahnreform angekündigt, mit der er den Personenverkehr ab 2020 wie von der EU beschlossen für den Wettbewerb öffnen will. Die Gewerkschaften protestieren vor allem gegen die geplante Abschaffung des beamtenähnlichen Status der Bahnbeschäftigten. Ministerpräsident Edouard Philippe betonte in der Zeitung "Le Parisien" vom Sonntag erneut die Entschlossenheit der Regierung, die Reform durchzusetzen. (APA, 9.4.2018)