Sarajevo/Sterzing – Eine Seilbahn als "Symbol des Friedens": Die während der Jugoslawienkriege in den 1990er-Jahren zerstörte Seilbahn auf den Trebevic, den Hausberg der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt Sarajevo, wurde neu- bzw. wiederaufgebaut. Die vom Südtiroler Seilbahnhersteller Leitner gebaute Bahn wurde am vergangenen Freitag eröffnet.

Die Seilbahn auf den Trebevic war eines der bekanntesten Symbole der Olympischen Spiele 1984 in Sarajevo. In unmittelbarer Nähe der Bobbahn gelegen, ermöglichte sie einen hervorragenden Ausblick auf das Geschehen. Zwischen 1992 und 1995 wurde die Anlage dann stark beschädigt und das umliegende Gebiet vermint.

Auf den Gipfel des Trebevic

Während erste Anläufe für ein neues Projekt im Jahr 2011 noch an der Bürokratie gescheitert waren, kam erst unter dem neuen Bürgermeister Abdulah Skaka wieder Bewegung in die Sache. Zudem steuerte der niederländische Kernphysiker und Geschäftsmann Edmond "Eddy" Offermann, der mit der aus Sarajevo stammenden Kernphysikerin Maja Serdarevic verheiratet ist, laut den Verantwortlichen 3,5 Millionen Dollar zum Bau bei.

Die neue 10er-Kabinenbahn bringt Touristen sowie Bewohner direkt aus dem Zentrum der bosnischen Hauptstadt auf den 1.160 Meter hohen Gipfel des Trebevic. Die neue Anlage hat eine geneigte Länge von 2.158 Metern und ist mit zehn Stützen ausgestattet. Mit einer Geschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde können die 33 Kabinen stündlich bis zu 1.200 Personen transportieren. Angelehnt an die Glanzzeiten der Bahn werden fünf Kabinen in den olympischen Farben Rot, Schwarz, Grün, Blau und Gelb auf den Berg schweben.

Und so wurde der 6. April, der Tag der Wiedereröffnung, auch ein Tag der Wiederbelebung eines Symbols des Friedens. An jenem Jahrestag übrigens, an dem die Stadt die Befreiung von den Nazis im Zweiten Weltkrieg begeht. (APA, 9.4.2018)

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