Podgorica – Seit dem Jahresbeginn hat Montenegro einen erheblichen Anstieg von Asylanträgen registriert. Nach Angaben des UNO-Hochkommissariates für Flüchtlinge (UNHCR) suchten in dem Westbalkanland heuer bereits 458 Menschen um Asyl an. Alleine in der vergangenen Woche waren es demnach 76 Asylanträge. Zum Vergleich: 2017 lag die Gesamtanzahl bei 849.

Die Chancen auf einen Asylstatus in Montenegro sind jedoch sehr gering. Im vergangenen Jahr hatten lediglich 25 Menschen positive Bescheide bekommen, berichtete der TV-Sender RTCG am Montag unter Berufung auf Aleksandar Cadjenovic vom UNHCR. Die meisten Asylbewerber kommen demnach aus Algerien, Marokko, Syrien und Afghanistan. Allerdings, erklärte Cadjenovic, sei Montenegro für die meisten Migranten nur ein Zwischenstopp in Richtung Westen.

Montenegro lag bereits während der großen Fluchtbewegung im Jahr 2015 für viele Migranten auf dem Weg in die westlichen EU-Staaten wie Deutschland und Österreich. Die meisten Flüchtlinge gelangten von Griechenland über das benachbarte Albanien in den an das EU-Land Kroatien grenzenden Adriastaat. (APA, 9.4.2018)