Kroatien ist im EU-Vergleich Spitzenreiter was Einbürgerungen betrifft.

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Brüssel – Österreich wies 2016 die niedrigste Einbürgerungsquote innerhalb der 28 EU-Staaten auf. Mit 0,68 Einbürgerungen pro 100 ansässigen Ausländern belegte Österreich gemeinsam mit Lettland den letzten Platz. Spitzenreiter war laut jüngsten Daten von Eurostat vom Montag Kroatien mit einer Quote von 9,71 verliehenen Staatsbürgerschaften auf 100 Ausländer.

Hinter Kroatien folgen Schweden (7,93), Portugal (6,46), Rumänien (4,22), Griechenland (4,16) und Finnland (4,11). Auf der anderen Seite belegten neben Österreich und Lettland noch die Slowakei (0,74), Estland (0,90), Litauen (0,94) sowie Tschechien (0,96) die untersten Ränge.

AllgemeinerAnstieg in EU

Insgesamt erhielten 995.000 Personen die Staatsangehörigkeit eines EU-Landes. 2015 waren es lediglich 841.000 Personen gewesen.

Die größte Gruppe, die 2016 die Staatsangehörigkeit eines EU-Landes erhielt, kam neuerlich aus Marokko (101.300 Personen), gefolgt von Albanien (67.500), Indien (41.700), Pakistan (32.900) und der Türkei (32.800).

In Österreich sind seit dem Rekordjahr 2003 (45.112 Fälle) die Einbürgerungszahlen kontinuierlich gesunken und erreichten im Jahr 2010 mit 6.190 den niedrigsten Wert. Seit 2011 (6.754) stiegen die Zahlen wieder. Die vorläufige Einbürgerungsrate – Einbürgerungen von in Österreich wohnhaften Personen bezogen auf in Österreich lebende Personen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit – lag laut Statistik Austria auch 2017 bei 0,7 Prozent.

2017 wieder leichter Anstieg

Wie berichtet stiegen die Einbürgerungen letztes Jahr wieder an. 2017 lag sie um 7,5 Prozent höher als 2016. Laut Statistik Austria erhielten im abgelaufenen Jahr 9.271 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft. 35 Prozent aller Eingebürgerten wurden bereits in Österreich geboren, 37 Prozent waren unter 18 Jahre alt. Einen EU-Vergleich gibt es für 2017 noch nicht. (APA, red, 9.4.2018)