Als die Kollegen letzte Woche in Augsburg die nächste Meisterschaft fixierten, sah David Alaba noch von der Tribüne aus zu. Im Rückspiel gegen Sevilla soll er noch geschont werden.

Foto: imago/kolbert-press

München – Nach dem 3:0 im Auswärtshinspiel ist Real Madrid am Mittwoch (20.45 Uhr, ORF, ZDF, Sky und im Liveticker) gegen Juventus Turin eigentlich nichts anderes als der Aufstieg ins Halbfinale der Fußball-Champions-League zuzutrauen. "Wir werden noch viel leiden", prophezeite dennoch Trainer Zinedine Zidane. Ebenfalls gut ist die Ausgangslage für Bayern München, das – ohne David Alaba – Sevilla nach einem 2:1-Auswärtserfolg empfängt.

"Jeder glaubt, dass wir schon gewonnen haben, aber daran wollen wir nicht denken", betonte Zidane, dessen Truppe vor dem achten CL-Halbfinaleinzug in Serie steht. Zidanes Euphoriebremse zum trotz schaut es gut aus, Juve erstmals seit 1986 in einer K.o.-Runde (Finali ausgenommen) zu eliminieren. Dass Goalgetter Cristiano Ronaldo in blendender Form ist, kann die Real-Fans noch ruhiger schlafen lassen. Der Portugiese hat in jedem CL-Spiel dieser Saison getroffen, im Hinspiel zwei Treffer beigesteuert. Fraglich ist, wer den gelbgesperrten Abwehrchef Sergio Ramos ersetzt. Casemiro könnte ins Zentrum rücken, aber auch der international unerfahrene Jesus Vallejo kommt infrage.

Guter Dinge dürfen auch die Bayern-Fans nach dem 2:1-Erfolg in Spanien sein. Fehlen wird allerdings weiterhin ÖFB-Teamkicker David Alaba. Der Wiener war zwar auch am Dienstag wieder beim Mannschaftstraining dabei, soll nach seinen Rückenproblemen aber sicherheitshalber noch geschont werden, wie Trainer Jupp Heynckes erklärte. Alaba soll frühestens am kommenden Samstag im Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach wieder dabei sein, wenn er "hundertprozentig einsatzfähig" sei. Auch Mittelfeldmann Arturo Vidal (Kapselreizung im Knie) ist neben den langzeitverletzten Manuel Neuer und Kingsley Coman nicht einsatzbereit, Jerome Boateng hingegen ist wieder einsatzbereit.

Trotz der guten Ausgangslage sind Münchner, die am Samstag den deutschen Meistertitel vorzeitig perfekt machten, gewarnt. "Sevilla hat in Manchester ein super Spiel gemacht", erinnerte Offensivmann Arjen Robbern an den 2:1-Auswärtssieg der Spanier im Achtelfinalrückspiel bei Manchester United. Nach dem 0:0 im Heimhinspiel brachte das schließlich den Aufstieg. Heynckes analysierte abgeklärt. "Wir müssen uns auf ein offensives Sevilla einstellen. Sie können sehr gutes Pressing spielen. Aber wir wissen auch, wie wir das Spiel morgen angehen müssen", sagte der ehemalige Coach von Real Madrid.

"Wir wollen weitermachen, wir wollen in den ausstehenden Wettbewerben ganz weit kommen. Der Hunger ist sehr groß. Wir haben noch ein bisschen was vor", sagte Kapitän Thomas Müller bestimmt und ergänzte: "Wir haben schon das Gefühl, dass da was drin ist."

Sevilla ohne Kjaer

Sevilla muss in München auf Simon Kjaer verzichten. Der dänische Nationalspieler hat sich beim 0:4 der Andalusier bei Celta Vigo eine Muskelverletzung im rechten Bein zugezogen. Er sei "traurig", dass er wegen der Verletzung "große Spiele" verpasse, sagte der 29-jährige Verteidiger. Auch sein Einsatz im spanischen Pokalfinale am 21. April gegen den FC Barcelona ist gefährdet.

Noch nicht gesichert ist zudem der Einsatz von Joaquin Correa. Der Flügelspieler klagte nach dem Aufwärmen in Vigo über muskuläre Probleme und wurde kurzfristig aus der Anfangsformation gestrichen. Wieder dabei nach abgesessener Gelbsperre ist Mittelfeldregisseur Ever Banega. (sid, 10.4. 2018)