Das Closing für das Geschäft erwartet die RBI im vierten Quartal 2018.

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Wien/Paris – Die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) sind am Dienstagvormittag erneut schwer unter Druck geraten. Um 10.35 Uhr lagen sie 11,32 Prozent im Minus und kosteten damit nur mehr 24,05 Euro. Damit erreichten sie den tiefsten Stand seit Juli 2017. Gegen Mittag grenzten die Titel ihre drastischen Verluste ein und notieren wieder über 26 Euro (Stand 12.30 Uhr). Bereits am Vortag waren die Aktien massiv eingebrochen und über 11,5 Prozent tiefer aus dem Handel gegangen.

Zu Wochenbeginn hatte ein Kursrutsch an der Moskauer Börse die Titel der am russischen Markt stark engagierten Bank in Mitleidenschaft gezogen. Der Moskauer RTS-Index stürzte am Montag um über elf Prozent ab, nachdem die USA neue Sanktionen gegen Russland angekündigt hatten.

Am Dienstag begab sich die RBI-Aktie im Eröffnungshandel zunächst auf Erholungskurs und stieg um knapp fünfeinhalb Prozent. In der Früh hatte die RBI den Verkauf ihrer polnischen Tochterbank an die französische BNP Paribas bekanntgegeben. Erwartungsgemäß umfasst der Deal aber nicht die Fremdwährungskredite der Raiffeisen Polbank.

Polen-Geschäft verkauft

Das Geschäft werde das Kernkapital (CET 1 Fully Loaded) um 0,9 Prozentpunkte erhöhen, im Konzerngewinn aber ein Minus von 120 Millionen Euro bewirken, teilte die Bank am Dienstag mit. Der Kaufpreis für das Kernbankgeschäft betrage rund 775 Millionen Euro.

Die RBI habe damit die Verpflichtung der RBI gegenüber dem polnischen Regulator KNF, Aktien der Raiffeisen Bank Polska S.A. an der Warschauer Börse zu listen, erfüllt. Das Closing für das Geschäft wird im vierten Quartal 2018 erwartet. "Diese Transaktion stellt einen wesentlichen Schritt zur Optimierung unserer Unternehmensgruppe dar. Wir schaffen mit der Kapitalgewinnung zusätzlichen Spielraum für die Stärkung unserer Marktposition in relevanten Märkten" wird RBI-CEO Johann Strobl dazu zitiert. (APA, 10.4.2018)