Washington – Die USA haben dem Emir von Katar bei dessen Washington-Besuch neue Rüstungslieferungen in Aussicht gestellt. Die US-Regierung billigte den Verkauf von 5.000 hochmodernen Lenk-Raketen im Wert von 300 Millionen Dollar (243,82 Millionen Euro), wie das Verteidigungsministerium am Montag in Washington bekannt gab.

Die Ankündigung erfolgte einen Tag vor dem geplanten Treffen von Emir Tamim bin Hamad Al-Thani mit US-Präsident Donald Trump. Das Verteidigungsministerium billigte das Rüstungsgeschäft nach eigenen Angaben, weil Katar eine "wichtige Kraft für politische Stabilität und und wirtschaftlichen Fortschritt in der Golfregion" sei. Das Geschäft betrifft so genannte APKWS-Raketensysteme. Das englische Kürzel steht für "Fortgeschrittene Präzisions-Tötungs-Waffensysteme". Mit den 5.000 Flugkörpern sollen ebensoviele Sprengköpfe geliefert werden.

Blockade mehrerer Länder

Katar ist ein enger Verbündeter der USA; allerdings trägt es derzeit einen diplomatischen Konflikt mit anderen US-Verbündeten in der Region aus. Angeführt von Saudi-Arabien haben mehrere Golfstaaten eine Blockade gegen das kleine Emirat verhängt, dem sie eine zu große Nähe zum Iran sowie die Finanzierung von Extremistengruppen vorwerfen.

Erst in der vergangenen Woche war der einflussreiche saudische Kronprinz Mohammed bin Salman von Trump empfangen worden. Beim Besuch des Prinzen in den USA wurden Rüstungsgeschäfte im Volumen von zwei Milliarden Dollar vereinbart. (APA, 10.4.2018)