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Von einem Ort zum nächsten: Weniger Piraterie in Somalia, dafür mehr an der Westküste Afrikas.

Foto: AP / Farah Abdi Warsameh

Berlin – Attacken von Piraten auf Handelsschiffe werden wieder zu einem größeren Problem. Nachdem die Piraterie vor Somalia erfolgreich bekämpft werden konnte, verlagert sich das Problem nunmehr an die Westküste Afrikas und die Gewässer vor Nigeria, teilte das Schifffahrtsbüro der Internationalen Handelskammer (ICC) am Dienstag an mehreren Standorten weltweit mit.

Die Experten zählten in den ersten drei Monaten weltweit 65 Piratenangriffe, das sind ungefähr die Hälfte mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Piraten enterten 39 Schiffe, beschossen zehn und entführten vier Frachter. In zwölf Fällen konnten sie abgewehrt werden.

Meiste Attacken in Nigeria

Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr sei auf die Entwicklung vor den Küsten Westafrikas zurückzuführen. 28 der Angriffe seien in dieser Region zu verzeichnen gewesen, darunter die vier Schiffsentführungen, heißt es in der ICC-Mitteilung. Allein auf Nigeria entfallen 21 der Attacken. Im gesamten Jahr 2017 gab es dagegen keine Schiffsentführungen vor Westafrika. Die Behörden in Nigeria, Benin und Togo patrouillierten vor der Küste mit Booten.

Ein schwerer Angriff vor der Küste Somalias belege aber auch, dass die Piraten an der afrikanischen Ostküste ihre Angriffsfähigkeit nicht eingebüßt hätten. Aus Asien seien dagegen eher kleinere Vorfälle zu vermelden. (APA, 10.4.2018)