Frankfurt – Die Tarifverhandlungen für die 13.000 Redakteure und die festen freien Journalisten bei deutschen Tageszeitungen sind in ihrer vierten Runde ohne Ergebnis geblieben. Die Gespräche wurden auf den 25. April vertagt, wie der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) mitteilten.

Gewerkschaften fordern 4,5 Prozent

Sowohl Arbeitgeber als auch Gewerkschaften hatten vorher mit keiner Einigung gerechnet. Die Gewerkschaften fordern 4,5 Prozent mehr Geld, die Einkommen von Volontären und Jungredakteuren sollen um mindestens 200 Euro steigen. Die Verleger hatten in der dritten Runde eine Gehaltserhöhung von 2,6 Prozent in zwei Schritten bei einer Laufzeit von 30 Monaten sowie eine Erhöhung der Einstiegsvergütungen für Redakteure von 120 Euro angeboten.

Am Montag boten sie den Angaben zufolge eine Laufzeit von 24 Monaten an, zudem sollte die geplante Erhöhung von Gehältern und Honoraren jeweils um drei Monate auf den 1. Mai 2018 und den 1. Mai 2019 vorgezogen werden. Die Vertreter von DJV und Verdi lehnten das als unzureichend ab. Auf das Jahr gesehen führe dies nur zu 0,86 Prozent mehr Geld, teilte Verdi mit.

Verhandlungen werden am 25. April fortgesetzt

"Wir sind auf die Gewerkschaften zugegangen und erwarten nun von den Arbeitnehmervertretern Einigungsbereitschaft in der nächsten Runde", sagte BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf. Nach seiner Darstellung kamen sich die Verhandlungsparteien näher – etwa bei dem Vorschlag der Verleger, die Berufsjahresstaffel optional mit Qualifizierungsmaßnahmen zu verknüpfen, "um Redakteure inhaltlich und technisch für ihre tägliche Arbeit fit zu machen".

Am Montag gab es nach Angaben der Gewerkschaften Warnstreiks bei etwa 50 Zeitungen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen. Die Verhandlungen werden am 25. April voraussichtlich in Berlin fortgesetzt. (APA, dpa, 10.4.2018)