Ankara – Die Türkei will sich vorerst nicht aus der besetzten syrischen Region Afrin zurückziehen. Zunächst würden "alle terroristischen Bedrohungen" beseitigt, sagte Verteidigungsminister Nurettin Canikli am Dienstag. Afrin werde erst dann der syrischen Regierung übergeben, wenn dort eine neue Regierung gewählt und die "Terrorgefahr" gebannt sei.

Mitte März hatten türkische Truppen nach einer zweimonatigen Offensive gegen die kurdische YPG-Miliz die Stadt Afrin eingenommen. Die Türkei betrachtet die YPG als verlängerten Arm der als Terrororganisation verbotenen PKK und will nach eigenen Angaben verhindern, dass sich ein zusammenhängendes kurdisches Einflussgebiet vom Irak über Syrien bis in die Türkei bildet. In der 140 Kilometer entfernten Stadt Manbij kämpfen US-Soldaten Seite an Seite mit YPG-Angehörigen gegen die Islamistenmiliz IS. (APA, red, 10.4.2018)