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Gebühren auf Plastiksackerl zeigen Wirkung: Das wird nun durch das Beispiel Großbritannien bestätigt.

Foto: REUTERS/Toby Melville

Wien/London – Eine Studie über die Verschmutzung der britischen Meere zeigt, wie rasch umweltpolitische Maßnahmen greifen können: Die Zahl der dort entdeckten Plastiksackerl hat demnach signifikant abgenommen. Im Vergleich zu 2010 wurde ein Rückgang um rund 30 Prozent gemessen. Den Autoren zufolge könnte die Einführung von Gebühren für Plastiksackerln in zahlreichen europäischen Ländern ein Grund dafür sein. 2015 wurde auch in Großbritannien eine Abgabe von fünf Pence (rund sieben Cent) pro Sackerl eingeführt.

Die Studie, die in der Zeitschrift Science of the Total Environment veröffentlicht wurde, untersuchte über einen Zeitraum von 25 Jahren Plastikabfälle auf dem Meeresboden vor den Küsten Großbritanniens. Demnach könnte auch eine Veränderungen in der Herstellung ein Faktor für die sinkende Verschmutzung durch Plastik sein. Denn vermehrt kommen Plastiksackerl in Umlauf, die sich schneller zersetzen.

Im Jahr 2003 haben Irland und Dänemark als erste europäische Länder Gebühren für Plastiksackerl eingeführt, viele andere folgten. In Großbritannien führten die Gebühren zu einem Rückgang von 80 Prozent.

Gesamtmüllmenge bleibt konstant

Eine schlechte Nachricht gibt es in Zusammenhang mit der Studie jedoch auch: Andere Arten von Plastikmüll, die im Meer gefunden werden, haben in diesem Zeitraum zugenommen. Daher bleibt die Gesamtmenge an Tiefseeabfällen ungefähr konstant. Experten fordern daher nun, dass die Maßnahme auch auf anderer Alltagsgegenstände aus Plastik ausgeweitet wird. Dazu gehören etwa Einwegkaffeebecher und Plastikflaschen. (july, 10.4.2018)