Der südkoreanische Technologie-Konzern Samsung hat Berichte über angeblich illegale Lobbying-Aktivitäten im Zusammenhang mit der Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 zurückgewiesen. Der Smartphone-Marktführer ist einer der Top-Sponsoren für Olympia. Das Unternehmen habe alles überprüft und das Internationale Olympische Komitee (IOC) legal gesponsert, erklärte Samsung am Dienstag.

Zuvor hatte der südkoreanische Sender SBS berichtet, der frühere Chef des Samsung-Konzerns, Lee Kun Hee, sei bei den Bemühungen um die Winterspiele in Pyeongchang auch in illegale Handlungen verstrickt gewesen. Durch seinen Einsatz habe er gehofft, nach seiner Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe wegen Steuerbetrugs begnadigt zu werden. Der frühere Präsident Lee Myung Bak hatte den Industriellen im Dezember 2009 unter anderem mit der Begründung begnadigt, dieser habe eine entscheidende Bedeutung für die Bemühungen Pyeongchangs. Laut IOC-Regeln darf ein Top-Sponsor nicht in eine Olympia-Bewerbung verwickelt sein.

Unterstützung für Sponsorverträge

Laut SBS existiert eine Liste mit den Namen von 27 IOC-Mitgliedern, die erklärt hätten, die Bewerbung Pyeongchangs zu unterstützen, falls bestimmte Sponsoren-Abkommen und Marketingverträge zustande kämen. Die Namen würden in einer Email genannt, die später bei Ermittlungen gegen Lee Myung Bak entdeckt worden sei.

Im Rennen um Winterspiele hatte sich Pyeongchang 2011 gegen München und Annecy durchgesetzt. Samsung warf SBS "unbegründete Behauptungen" vor. "Samsung hat bei seiner Unterstützung für Pyeongchang nichts mit illegalen Aktivitäten zu tun gehabt." Lee Kun Hee war von 1996 bis 2017 IOC-Mitglied. (APA, 10.04.2018)