Im Tarifstreit bei der Deutschen Telekom hat die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch weitere Warnstreiks angekündigt. Zum Auftakt der vierten Verhandlungsrunde in Euskirchen sind rund 15.000 Beschäftigte aufgerufen, die Arbeit vorübergehend niederzulegen, wie die Arbeitnehmerseite am Dienstag mitteilte.

Bei den größten Kundgebungen in Köln und Darmstadt erwartet Verdi nach eigenen Angaben jeweils mindestens 3.000 Teilnehmer. Größere Aktionen sind auch in Leipzig, Hamburg und München geplant. Betroffen sind wie schon am Vortag vor allem der Service und die Technik.

Warnstreiks seien zu diesem Verhandlungszeitpunkt nicht ungewöhnlich, sagte ein Sprecher der Telekom. Man sei vorbereitet. Am Dienstag hatte Verdi rund 4.100 Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen. Nach Angaben der Telekom waren dem Aufruf 3.000 Mitarbeiter gefolgt. "Auswirkungen haben die Kunden durchaus zu spüren bekommen", sagte der Telekom-Sprecher.

"Einigungswillig"

"Wir sind einigungswillig", hieß es bei der Telekom. "Wir haben in der dritten Runde ein aus unserer Sicht tragfähiges Angebot vorgelegt." Nun werde man versuchen, einen Kompromiss zu erreichen. Verdi-Vertreter Peter Praikow sagte dagegen: "Das, was bislang auf dem Tisch liegt, ist so nicht akzeptabel."

In der vergangenen Verhandlungsrunde Ende März hatte die Telekom eine 28-monatige Laufzeit mit einem Lohnplus von zunächst 2 und später 1,7 Prozent angeboten. Verdi fordert für die rund 62.000 Beschäftigten unter anderem eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende und dual Studierende sollen jeweils 75 Euro im Monat mehr erhalten. (APA, 10.4.2018)