Berlin – Die Gewerkschaft ver.di hat am Mittwoch in Deutschland ihre massiven Warnstreiks für eine bessere Bezahlung im öffentlichen Dienst fortgesetzt. Tausende Beschäftigte in mehreren Bundesländern legten in der Früh die Arbeit nieder – unter anderem im Nahverkehr, in Kindergärten, Jobcentern und Bürgerämtern sowie bei der Müllabfuhr und in Kliniken.

In Nordrhein-Westfalen standen wegen des Warnstreiks unter anderem in der Landeshauptstadt Düsseldorf alle U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die allermeisten Busse still. "Hier ist alles dicht", sagte eine ver.di-Sprecherin. Der Streik von knapp 2.000 beteiligten Arbeitnehmern hatte um 03.00 Uhr begonnen.

Betroffen von den Warnstreiks waren auch Rheinland-Pfalz, Hessen sowie der Norden Bayerns. Im baden-württembergischen Mannheim wollte in der Früh ver.di-Chef Frank Bsirske zu Streikenden sprechen.

200 Euro Minimum

Ver.di und der ebenfalls beteiligte Deutsche Beamtenbund wollen mit den Warnstreiks Druck aufbauen für die möglicherweise entscheidende Tarifrunde am 15. und 16. April in Potsdam. Ver.di fordert für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat.

Warnstreiks hatten am Dienstag Teile des deutschen Flugverkehrs zum Erliegen gebracht und den Alltag vieler Menschen behindert. Flughäfen sollen aber nun vorerst nicht mehr bestreikt werden. (APA, 11.4.2018)