Ralph Hasenhüttl verteidigt mit seinem Team einen 1:0-Vorsprung gegen Olympique Marseille.

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Marseille – RB Leipzig will am Donnerstag (21.05 Uhr) den Einzug ins Europacup-Semifinale fixieren. Der von Ralph Hasenhüttl betreute deutsche Fußball-Bundesligist reist mit einem 1:0 aus dem Viertelfinal-Hinspiel nach Frankreich zu Olympique Marseille.

Der französische Erstligist hat für das Rückspiel bereits 58.000 Tickets verkauft und könnte somit den internen Rekord für ein Europapokal-Spiel knacken. Die bisherige OM-Bestmarke steht bei 58.897, aufgestellt am 6. Mai 2004 im Halbfinal-Rückspiel des damaligen UEFA-Cups gegen Newcastle United (2:0).

Gleichgewicht zwischen Defensive und Offensive

Die Generalprobe Leipzigs ist am Montag gegen Leverkusen ist mit einer empfindlichen 1:4-Niederlage gänzlich missglückt. Nun will man im EL-Rückspiel eine Reaktion zeigen. "Wir müssen das Spiel abhaken, uns auf Donnerstag konzentrieren, um in Marseille ein anderes Gesicht zu zeigen", sagte RB-Coach Hasenhüttl, dessen Mannschaft zuletzt vor allem in der Defensive Probleme hatte. Auch im Hinspiel vor eigenem Publikum war man hinten anfällig und ließ viele Chancen zu. "Wir können immer Tore machen, dürfen aber nicht so viel zulassen", betonte der 50-Jährige.

Nichtsdestotrotz brachte RB vergangene Woche das 1:0 über die Zeit. Mit einem schnellen Treffer in Marseille könnte man die Türe zum ersten Semifinale der Vereinsgeschichte weit aufmachen. Leipzig würde damit einen EL-Rekord einstellen. Nur der FC Villarreal schaffte es 2004 als Neuling bis in die Runde der besten vier.

Setzen wird Hasenhüttl dabei wieder auf den formstarken Timo Werner, der im Hinspiel für den entscheidenden Treffer sorgte. Der 22-jährige deutsche Teamstürmer erzielte in fünf Europa-League-Spielen bereits vier Tore.

Fragezeichen bei Laimer und Keita

Auch Marcel Sabitzer zeigte nach seinem Bänderriss zuletzt mit guten Leistungen auf. Gegen Leverkusen gelang dem Ex-Rapidler sein erstes Tor seit fast einem halben Jahr. Wieder mit dabei ist auch sein Club- und Nationalteamkollege Stefan Ilsanker, der am Montag nach mehrwöchiger Pause wegen einer Knieblessur sein Comeback gab. Im Gegensatz zur Vorwoche steht auch Kapitän und Abwehrchef Willi Orban wieder zur Verfügung, er war im Hinspiel gesperrt.

Verzichten muss Hasenhüttl weiterhin auf Konrad Laimer, der sich im Hinspiel gegen Marseille einen Muskelriss im linken Oberschenkel zuzog. Ungewiss ist zudem der Einsatz von Mittelfeld-Star Naby Keita. Der Ex-Salzburger musste gegen Leverkusen mit einer Rückenprellung vom Platz genommen werden.

Bei einem möglichen Einzug ins Semifinale droht gleich vier Leipzig-Spielern eine Gelbsperre . Neben den beiden Angreifern Yussuf Poulsen und Jean-Kevin Augustin wäre auch Sabitzer nicht spielberechtigt, sollte er am Donnerstag eine Gelbe Karte bekommen. Zudem ist der defensive Mittelfeldspieler Diego Demme gelbbelastet.

Arsenal und Atletico Madrid mit guter Ausgangslage

In den anderen Viertelfinal-Partien ist die Ausgangslage eindeutiger. Während Salzburg gegen Lazio Rom eine 2:4-Niederlage aufholen muss, stehen Arsenal und Atletico Madrid bereits mit einem Bein im Semifinale. Die "Gunners" gastieren mit einem 4:1-Heimsieg im Rücken in Moskau bei ZSKA. Atletico muss ebenfalls auswärts gegen Sporting Lissabon ran. Im Hinspiel setzen sich Antoine Griezman und Co. klar mit 2:0 durch. (APA, 11.4.2018)