Brüssel – Die EU-Institutionen haben ihre Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit 2017 trotz weltweiter Krisen merklich reduziert. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Summe um 5,8 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro, wie die Europäische Kommission auf Anfrage am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Sie beruft sich auf Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Der Anteil der Europäischen Kommission blieb in beiden Jahren (2016 und 2017) bei rund 12,3 Milliarden Euro, der Rest stammte von der Europäischen Investitionsbank (EIB). Das Gesamtvolumen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten ging um 2,4 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro zurück.

Kommissar: "Führungsrolle gerecht werden"

EU-Entwicklungskommissar Neven Mimica äußerte sich besorgt über den Rückgang. "Um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, bedarf es einer fortdauernden kollektiven Anstrengung", erklärte er. Als weltweit wichtigster Geber von öffentlicher Entwicklungshilfe müsse die EU ihrer Führungsrolle gerecht werden. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten tragen zu rund 58 Prozent der weltweiten Entwicklungshilfe bei.

Auch Österreichs EZA-Mittel gingen um mehr als ein Viertel zurück und liegen derzeit bei 0,3 Prozent des Bruttonationalprodukts (BNE) – und damit unter dem OECD-Durchschnitt, der 2017 bei 0,38 Prozent lag. (APA, 11.4.2018)