Das Europäische Parlament wird sich kommende Woche in einer dringlichen Debatte mit dem Facebook-Skandal auseinandersetzen. Eine entsprechende Initiative der Sozialdemokraten werde umgesetzt, teilte der stellvertretende Fraktionschef der Sozialdemokraten und SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer am Mittwoch mit.

Abgeordnete wollen Zuckerberg befragen

Gleichzeitig fordern die Abgeordneten auch, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor dem EU-Parlament Rechenschaft ablegt. "Jeden Tag hören wir von neuen besorgniserregenden Vorwürfen über die Daten-Praktiken von Facebook. Seit Jahren wissen wir, dass Facebook und Co. massenhaft Daten über ihre NutzerInnen anhäufen. Doch wie exzessiv diese Daten von externen Firmen genutzt werden können, ist eine neue Dimension." Es gehe um die Daten von Millionen von Europäern, Zuckerberg müsse den Abgeordneten Rede und Antwort stehen.

"Wenn Facebook Vertrauen wiederherstellen will, muss Zuckerberg vor den Volksvertretern den Missbrauch von Millionen Userdaten erklären. Facebook sagt, es will Offenheit und Transparenz propagieren, da passt es nicht, wenn Zuckerberg hier kneift. Die Einladung nicht anzunehmen, wäre ein Missachtung des Parlaments", sagte der ÖVP-Europaabgeordnete Heinz Becker. Das EU-Parlament wartet seit drei Wochen auf eine Antwort des Facebook-Gründers. (APA, 11.04.2018)