Mailand – Die Bank-Austria-Mutter Unicredit verkauft das älteste Pfandhaus Italiens, Monte di Pietà, mit rund 200 Millionen pfandgebundenen Krediten an das Dorotheum. Die Verhandlungen seien weit fortgeschritten, heißt es in Gewerkschaftskreisen.

Am Freitag sollen die Gespräche zwischen Unicredit und den Gewerkschaften eingeleitet werden – Letztere protestieren gegen den Verkauf. Sie fürchten nicht nur um den "sozialen Charakter" des Pfandhauses, sondern auch um die 173 Beschäftigten in den 35 Filialen.

Ein Teil der Arbeitnehmer soll nicht übernommen werden. Fabi-Gewerkschaftssekretär Angelini sorgt sich vor allem um die 45 Beschäftigten in Sizilien. "Wir waren seit je gegen den Verkauf", meint auch Francesco Re vom CGIL-Gewerkschaftsverband. Unicredit setzt damit die vor knapp zwei Jahren begonnene Verkaufspolitik fort. Nach der Veräußerung der polnischen Bank Pekao und der Fondstochter Pioneer, wurde vor wenigen Tagen die vierprozentige Beteiligung an dem Energieunternehmen ERG verkauft – und nun Monte di Pieta. (tkb, 12.4.2018)