Die Schallplatte hat in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt.

Foto: AFP

Sie soll 30 Prozent lauter sein, 30 Prozent längere Spielzeit besitzen und dabei auch noch deutlich besser klingen. Im niederösterreichischen Tulln macht sich ein Start-up, Rebeat, die Wiederentdeckung der Schallplatte zunutze. Das beinahe totgeglaubte Medium hat in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt.

Laser bringt Fortschritt

Den Unterschied zwischen dem Tonträger-Oldie und seiner "HD Vinyl" genannten Weiterentwicklung, macht das Herstellungsverfahren. Der Audioinhalt wird in eine dreidimensionale Oberflächenkarte umgewandelt. Diese wird von einem Laser auf den Rohling graviert.

Das ermöglicht es, Rillen enger aneinander zu setzen, womit sich mehr Information unterbringen lässt. Außerdem wird die Lautstärke gesteigert und die Klangqualität soll besser erhalten bleiben, wenn sich die Nadel des Abspielgerätes dem Zentrum der Scheibe nähert. Diese sollen trotzdem auf normalen Turntables und Plattenspielern abspielbar sein. Entwickelt wurde das patentierte Verfahren gemeinsam mit Joanneum Research.

Investition für Marktstart

Nun geht man langsam in die Endphase vor dem Marktstart von "HD Vinyl". Im Juli rechnet man mit dem Erhalt eines bestellten, mehrere hunderttausend Euro teuren Lasersystems. Dank diesem will man Testrohlinge anfertigen, die im Oktober auf der "Making Vinyl"-Messe in Detroit präsentiert werden sollen.

Bislang hat Rebeat das Projekt weitestgehend selber finanziert. Jetzt hat das Unternehmen eine Investition von rund 3,9 Millionen Euro erhalten, um ans Ziel zu gelangen, berichtet Pitchfork.

Aktuell geht man davon aus, dass es nach der Anfertigung der Testrohlinge in etwa acht Monate dauert, bis die Feinabstimmung erledigt ist. Laut Rebeat könnten die ersten High-Definition-Schallplatten somit im Sommer 2019 im Handel zu finden sein. (red, 13.04.2018)