Diesen Pokal gibt es beim Finale in Kiew zu holen.

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Nyon – Bayern München bekommt es im Halbfinale der Champions League wieder einmal mit Real Madrid zu tun. Im zweiten Semifinale kommt es zum Duell zwischen Liverpool und AS Roma. Das ergab die Auslosung am Freitag in Nyon. Die Partien werden am 24./25. April und 1./2. Mai ausgetragen, die Bayern und Liverpool haben zunächst Heimrecht. Das Finale steigt am 26. Mai in Kiew.

Bayern gegen Real ist in der Vergangenheit zum Dauerbrenner auf europäischer Bühne geworden. Die Zeiten, in denen der FC Bayern den Königlichen als "schwarze Bestie" den Angstschweiß auf die Stirn trieb, sind längst vorbei. Seit 2000 kamen die Münchner nur in drei der acht K.-o.-Duelle weiter (zuletzt 2012). 2014 scheiterten sie im Halbfinale mit einem 0:4 in München deutlich, 2017 war es im Viertelfinale beim 2:4 n. V. in Madrid unglücklich.

Im vergangenen Jahr hatte sich Real auch dank äußerst fragwürdiger Schiedsrichter-Entscheidungen durchgesetzt und anschließend den Titel erfolgreich verteidigt. 2012 setzten sich die Bayern mit Jupp Heynckes im Halbfinale durch, in diesem Spiel ging der Stern von David Alaba so richtig auf. "Historic thriller for the semis", twitterte der ÖFB-Star.

Real auf Hattrick-Kurs

Nun träumt der Titelverteidiger mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo vom dritten Triumph in Serie und dem 13. insgesamt. Die Madrilenen, die in der Liga bisher enttäuschten, hatten im Achtelfinale Paris Saint-Germain und danach Juventus ausgeschaltet. Gegen Juve wäre Real aber fast noch gestrauchelt, nachdem das Starensemble einen 3:0-Vorsprung im Rückspiel zunächst verspielt hatte. Doch Ronaldo gelang in der siebenten Minute der Nachspielzeit das Tor zum Weiterkommen durch einen umstrittenen Elfmeter. In zehn CL-Spielen hat der 33-Jährige, der in der Form seines Lebens spielt, schon wieder 15 Tore erzielt und übertünchte damit Mängel in der kollektiven Defensivarbeit (zwölf Gegentore).

Die Bayern wiederum haben mit Trainer Heynckes einen echten Spanien-Experten, 1998 holte er mit Real die Champions League. "Wir haben Ambitionen", sagte Heynckes nach dem Halbfinaleinzug. Der sechste Triumph nach 1974 bis 1976, 2001 und 2013 ist das Ziel, und doch wäre ein Sieg am 26. Mai in Kiew laut Heynckes "eine Sensation".

Sportdirektor Hasan Salihamidzic meinte: "Das ist ein Topgegner, klar. Wir sind letztes Jahr ausgeschieden, dieses Jahr wollen wir es besser machen. Wir wollen ins Finale. Ich bin optimistisch. Wir haben großen Respekt, aber keine Angst. Wir werden alles dafür tun, nach Kiew zu gehen."

Zweite Chance für Klopp

Das vom Papier her leichtere Los hat Liverpool gezogen. Roma ist der große Außenseiter im Halbfinale, wenngleich die Italiener im Viertelfinale den FC Barcelona ausgeschaltet haben. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp könnte mit einem Erfolg zum zweiten Mal nach 2013 (1:2 mit Borussia Dortmund gegen Bayern) in das Champions-League-Finale einziehen. (APA, sid, red, 13.4.2018)