Dokument aus längst vergangener Zeit: Der Ausweis von Joseph Martin (Joschka) Fischer, dem ehemaligen deutscher Außenminister.

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Ausweise in der EU sollen künftig einen digitalen Fingerabdruck erhalten.

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Wien – In einem Interview mit der deutschen Tageszeitung "Die Welt" fordert EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos schärfere Sicherheitsvorkehrungen für die Reisedokumente der EU-Bürger. Die Kommission will demnach vorschlagen, künftig die von allen 28 Mitgliedsstaaten ausgestellten Personalausweise mit digitalen Fingerabdrücken zu versehen. So sollen es Kriminelle und Terroristen schwerer haben, die Ausweise zu fälschen, illegal einzureisen und ihre Identität zu verschleiern.

"Schrauben anziehen"

Man müsse "die Schrauben anziehen", um Kriminellen die Mittel für weitere Anschläge zu entziehen, sagte Avramopoulos. "Das bedeutet, dass ihnen der Zugang zu Geld, gefälschten Dokumenten, Waffen und explosiven Stoffen versperrt werden muss und sie zugleich daran gehindert werden müssen, unsere Grenzen unentdeckt zu überqueren."

Zu diesem Zweck will die Kommission die Mitgliedsstaaten dazu verpflichten, neue Personalausweise ausschließlich samt Fingerabdruck und anderen biometrischen Daten auszustellen. In Österreich ist der Fingerabdruck in Personalausweisen – im Gegensatz zu neuen Reisepässen – bisher nicht vorgeschrieben. (flon, 16.4.2018)