Sitzende Demonstranten im Zentrum Istanbuls.

Foto: AFP PHOTO / Yasin AKGUL

Istanbul – Mehrere tausend Anhänger der sozialdemokratischen Opposition in der Türkei haben am Montagmittag einen Sitzstreik gegen die anstehende siebente Verlängerung des Ausnahmezustands begonnen. Die Polizei errichtete Barrikaden und sperrte den Taksim-Platz in Istanbul ab, wo der Protest stattfinden sollte.

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Die Anhänger der CHP zogen daraufhin vor das hundert Meter weiter gelegene französische Kulturinstitut am Beginn der İstiklal-Straße und ließen sich dort auf dem Boden nieder. "Schreit gegen das Schweigen an, Nein zum Ausnahmezustand", lautete ihr Slogan. Die Polizei griff zunächst nicht ein.

Zustimmung Formsache

Führende CHP-Politiker wie Gürsel Tekin, Canan Kaftancıoğlu und Mahmut Tanal waren zu sehen. Das türkische Parlament soll diese Woche mit den Stimmen der konservativ-islamischen AKP und der mit ihr verbündeten rechtsnationalistischen MHP die Verlängerung des Ausnahmezustands annehmen. Staatschef Tayyip Erdoğan regiert seit Juli 2016 mit Notstandsdekreten. (Markus Bernath, 16.4.2018)