Oxford/Wien – Leser, die Nachrichten per Smartphone konsumieren, sind weniger aufmerksam als jene, die per Computer auf die Texte zugreifen. Das zeigt ein kürzlich veröffentlichter Artikel in der Fachzeitschrift "Journal of Computer-Mediated Communication". Die vier Forscher haben in Laborversuchen mit Eyetrackern gemessen, wie lange der Blick von Nutzer unterschiedlicher Gerätetypen auf einen Text fixiert bleiben.

Ergänzend dazu haben die Studienautoren auch Nutzungsdaten von Webseiten wie etwa CNN.com ausgewertet. Die Daten zeigen, dass Smartphone-Nutzer weniger Zeit in Nachrichtenartikeln verbringen als Personen, die von Computern auf die Nachrichtenseiten zugreifen. Auch Links im Text werden beim Lesen auf mobilen Geräten seltener bemerkt.

Die Studienautoren befürchten, dass der Drang, die mobile Internetnutzung von Nachrichtenseiten zu monetarisieren, dazu führen könnte, dass die Texte noch schlechter wahrgenommen werden. Die Wissenschaftler fordern Medienunternehmen dazu auf, neben Nutzertests auch wissenschaftliche Erkenntnisse in die Gestaltung ihrer Webseiten einfließen zu lassen. (red, 16.4.2018)