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Der amtierende US-Präsidenten Donald Trump ist möglicherweise durch Wladimir Putin wegen eines Sexvideos erpressbar.

Foto: REUTERS/Carlos Barria

Serienlügner. Moralisch nicht in der Lage, das Land zu führen. Agiert wie ein Mafiaboss. Möglicherweise der Behinderung der Justiz schuldig. Möglicherweise durch Wladimir Putin wegen eines urpeinlichen Sexvideos erpressbar.

Das sind so die Dinge, die der frühere FBI-Chef James Comey über den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump sagte. Trump erwiderte mit einer Flut von Tweets, in denen er Comey unter anderem einen "Schleimbeutel" nannte.

Comey wurde von Trump gefeuert, nachdem er sich geweigert hatte, die Untersuchungen gegen Trumps Kurzzeitsicherheitsberater Michael Flynn, einzustellen – Trump leugnet die Intervention.

Es gab nach 1945 US-Präsidenten, deren Sexualleben nicht supersauber war (John F. Kennedy), die Kriege auf der Basis von Lügen führten (Lyndon B. Johnson und Richard Nixon in Vietnam, George W. Bush im Irak), die ihre Macht missbrauchten (Nixon mit Watergate) und die selbstverständlich auch gelogen haben. Trump ist noch einmal etwas anderes, Gefährlicheres. Einer, der gern wie Putin oder Tayyip Erdogan sein möchte.

Die Tatsache, dass sich ein ehemaliger FBI-Chef – und ganz ähnlich ein früherer CIA-Chef – genötigt sehen, einen amtierenden Präsidenten derartig zu charakterisieren, sagt auch etwas über den Weg, den die USA genommen haben. Trump ist da weniger die Ursache als ein Symptom. (Hans Rauscher, 16.4.2018)