Berlin – Der neue Finanzstaatssekretär Jörg Kukies hält auch nach seinem Amtsantritt noch Aktien-Pakete seines früheren Arbeitgebers, der US-Investmentbank Goldman Sachs. Das bestätigte Kukies der "Bild"-Zeitung (Dienstagsausgabe). Zudem ist Kukies an mehreren Finanz-Start-ups beteiligt.

"Bei Start-Ups stellt sich das Problem, dass die erstmal einen Käufer finden müssen, weil die Papiere nicht an der Börse gehandelt werden", sagte der bisherige Deutschland-Chef von Goldman Sachs der "Bild". Erst "in den nächsten Wochen" sei der Verkauf abgeschlossen. "Bis dahin werde ich nicht mit Themen aus diesem Bereich befasst."

Dem Vorwurf möglicher Interessenskonflikte widersprach Kukies: "Ich bin nicht befangen." Kukies soll sich im Finanzministerium unter anderem um Fragen der Finanzmarktregulierung sowie der weiteren Absicherung des europäischen Bankensektors kümmern. Kukies ist damit federführend für Themen wie die Vollendung der Bankenunion in der EU zuständig, bei der die Sparkassen in Deutschland eine gemeinsame Einlagensicherung ablehnen. Auch der Umgang mit dem schuldengeplagten Griechenland oder die Umsetzung von EU-Regeln bei der Schieflage von Banken fällt in seinen Bereich.

Kukies ist SPD-Mitglied; seit 2001 arbeitet er für Goldman Sachs in London und Frankfurt am Main. Ab 2014 war er Ko-Chef der Bank in Deutschland. (APA, 16.4.2018)