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Netflix-Chef Reed Hastings erfährt laut eigenen Angaben selbst erst oft im Nachhinein von großen Entscheidungen

Foto: AP/Fernandez

Der Streaming-Konzern Netflix will anders als die anderen IT-Giganten sein. Mitarbeiter dürfen sich frei nehmen, wann immer sie das Bedürfnis danach haben. Außerdem gibt es keine Geheimnisse, erklärte Netflix-Chef Reed Hastings. "Wir sind das Anti-Apple", sagte Hastings bei der TED-Konferenz in Vancouver. Während der iPhone-Hersteller einzelne Abteilungen strikt voneinander fern halte, erhalte bei Netflix "jeder alle Informationen".

Hastings gab an, selbst "dauernd über große Entscheidungen herauszufinden", an denen er nicht beteiligt war. Diesen Führungsstil habe Netflix eingeführt, weil Hastings bei seiner ersten Firma das Gegenteil probierte und kläglich scheiterte. "Wir wollten ein idiotensicheres System einführen, weshalb schlußendlich nur noch Idioten bei uns arbeiten wollten", erzählt der Netflix-Chef.

Netflix bleibt erfolgreich

Der Videostreamingdienst feiert heuer seinen zwanzigsten Geburtstag. Am Montag präsentierte das Unternehmen hervorragende Quartalszahlen, insgesamt sind nun rund 125 Millionen Menschen Kunden von Netflix. Hastings selbst gilt als ehrgeiziger, aber unkomplizierter CEO. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen blieb Netflix nahezu skandalfrei.

Facebook-Skandal

Hastings sitzt auch im Board von Facebook. Eine Publikumsfrage bei seinem Auftritt am Samstag zielte auf die Schlagzeilen rund um Datenmissbrauch bei Facebook ab. Der Netflix-Chef gab dazu an, dass Facebook "versuche, rasch erwachsen zu werden" und die Kritik an dessen Geschäftspraktiken "nicht komplett unfair" sei. Er verteidigte aber Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

Wie lange Hastings noch bei Facebook aktiv sein kann, ist unklar. Das soziale Netzwerk prescht selbst in den Bereich der Videoproduktion vor und könnte daher zum direkten Netflix-Konkurrenten werden. (red, 17.4.2018)