New York – Virtuelle Realität, digitale Formate und der wachsende Einfluss von Frauen: Das diesjährige Tribeca Filmfestival, das am Mittwoch in New York beginnt, wird geprägt von einem Umbruch in der Filmindustrie. Rund 200 Spielfilme, Dokumentationen, Kurzfilme, TV-Serien, Online-Produktionen und Konzepte virtueller sowie erweiterter Realität stehen auf dem Programm.

Von den mehr als 90 Hauptfilmen sind fast die Hälfte unter der Regie von Frauen gedreht worden – ein neuer Rekord für Tribeca. "Wir wollen neue Stimmen und Frauen vor und hinter der Kamera hervorheben", sagte Programmdirektorin Cara Cusumano der Deutschen Presse-Agentur. "Deswegen öffnen und schließen wir mit Stücken von Frauen."

"Time's Up"

Die 17. Ausgabe beginnt mit dem Dokumentarfilm "Love, Gilda". Regie bei dem Werk über die US-Komikerin Gilda Radner führte Lisa D'Apolito. Den Schlusspunkt setzt am 28. April die Dokumentation "The Fourth Estate" der Filmemacherin Liz Garbus über die "New York Times" während Donald Trumps Präsidentschaft. Herzstück des Festivals, das kurz nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center 2001 gegründet wurde, ist die Science-Fiction-Romanze "Zoe" von Regisseur Drake Doremus mit Ewan McGregor und Lea Seydoux.

Die "Time's Up"-Initiative gegen sexuelle Gewalt und Belästigung wird zudem eine Veranstaltung mit Stars wie Ashley Judd, Julianne Moore und Sienna Miller ausrichten. Die Initiative will der Belästigung von Frauen in der Filmindustrie und im Berufsalltag allgemein ein Ende bereiten.

Premiere von "The Dark"

"Unser Fokus ist visuelles Geschichtenerzählen," sagt Programmdirektorin Cusumano. "Film ist das Fundament, aber wir haben es ausgeweitet, indem wir Online-Produktionen und neue Technologien integrieren. Es ist wirklich spannend, wie schnell sich neue Konzepte weiterentwickeln."

Österreich ist mit der Premiere des Horrorfilms "The Dark", dem u.a. mit Karl Markovics, Nadia Alexander und Margarethe Tiesel gedrehten Debüt von Justin P. Lange, sowie den Kurzfilmen "The Motion of Stars" von Jan Prazak und "Ui – soon we will all be one" von Patrick Sturm und Johannes Mücke vertreten. (APA, dpa, 17.4.2018)