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Raketen über Syriens Hauptstadt Damaskus, Samstag, 14. April 2018.

Foto: AP/Hassan Ammar

Insgesamt 105 Marschflugkörper und Raketen haben die USA, Großbritannien und Frankreich in der Nacht auf Samstag auf Ziele in Syrien abgefeuert, am Montag gab es Berichte über erneute Angriffe. Syriens Luftabwehr, die großteils aus russischer Technik aus der Zeit des Kalten Krieges besteht, war angesichts der exakt abgestimmten Luftschläge machtlos: Erst als das letzte Geschoß eingeschlagen war, reagierten die Syrer und feuerten etwa 40 Abfangraketen ab, die mangels Zielen in der Luft nichts mehr bewirkten, analysierte das US-Verteidigungsministerium.

Eine andere Version der Ereignisse präsentierte am Sonntag das russische Verteidigungsministerium: Die syrische Luftabwehr habe 71 von 103 Marschflugkörpern unschädlich gemacht, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow. Dabei hätten sich besonders die moderneren "Pantsyr"- und "Buk"-Abwehrsysteme bewährt, die mit 54 Abfangraketen 48 Treffer erzielt hätten.

Zahlreiche gefälschte Bilder

Bisher haben allerdings weder Russland noch Syrien Trümmer abgeschossener Marschflugkörper aus westlicher Fertigung vorgelegt. Stattdessen kursieren in sozialen Medien Unmengen von Bildern angeblich abgefangener Cruise Missiles.

Dass auf diesem "Grad"-Geschoß aus russischer Fertigung "Tod Israel" steht, hindert syrische Medien nicht daran, dieses als "heute Nacht abgeschossene israelische Rakete" zu bezeichnen.
Auch die russische "Wympel R-40"-Luft-Luft-Rakete mit ihrer charakteristischen roten Radarabdeckung muss als "amerikanische Rakete" herhalten.
Zur Nor reicht auch der Antrieb einer russischen SS-21-"Totschka"-Boden-Boden-Rakete als Cruise-Missile-Ersatz
Wie lange diese SA-6-"Kwadrat"-Luftabwehrrakete schon im Sand liegt, ist unbekannt. Das Geschoß wird seit 1967 produziert.
Leutnant Hassan Juref soll im Alleingang 16 Flugkörper abgeschossen haben

Präsident Bashar al-Assad erklärte am Sonntag gegenüber einer Gruppe russischer Parlamentarier, die derzeit Syrien besuchen, die Luftabwehrsysteme aus Sowjetzeiten hätten bei der Abwehr der Angriffe gute Dienste geleistet, und kündigte an, er wolle demnächst nach Sibirien reisen, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. (bed, 17.4.2018)