Insgesamt 105 Marschflugkörper und Raketen haben die USA, Großbritannien und Frankreich in der Nacht auf Samstag auf Ziele in Syrien abgefeuert, am Montag gab es Berichte über erneute Angriffe. Syriens Luftabwehr, die großteils aus russischer Technik aus der Zeit des Kalten Krieges besteht, war angesichts der exakt abgestimmten Luftschläge machtlos: Erst als das letzte Geschoß eingeschlagen war, reagierten die Syrer und feuerten etwa 40 Abfangraketen ab, die mangels Zielen in der Luft nichts mehr bewirkten, analysierte das US-Verteidigungsministerium.
Eine andere Version der Ereignisse präsentierte am Sonntag das russische Verteidigungsministerium: Die syrische Luftabwehr habe 71 von 103 Marschflugkörpern unschädlich gemacht, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow. Dabei hätten sich besonders die moderneren "Pantsyr"- und "Buk"-Abwehrsysteme bewährt, die mit 54 Abfangraketen 48 Treffer erzielt hätten.
Zahlreiche gefälschte Bilder
Bisher haben allerdings weder Russland noch Syrien Trümmer abgeschossener Marschflugkörper aus westlicher Fertigung vorgelegt. Stattdessen kursieren in sozialen Medien Unmengen von Bildern angeblich abgefangener Cruise Missiles.
Präsident Bashar al-Assad erklärte am Sonntag gegenüber einer Gruppe russischer Parlamentarier, die derzeit Syrien besuchen, die Luftabwehrsysteme aus Sowjetzeiten hätten bei der Abwehr der Angriffe gute Dienste geleistet, und kündigte an, er wolle demnächst nach Sibirien reisen, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. (bed, 17.4.2018)