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Brittany Kaiser ist bereits die zweite Ex-Mitarbeiterin von Cambridge Analytica, die über deren Geschäftspraktiken auspackt.

Foto: Reuters

Die umstrittene Firma Cambridge Analytica dürfte weit mehr Daten von Facebook-Nutzern als bisher bekannt erhalten haben. Das gab Brittany Kaiser, eine ehemalige Mitarbeiterin des Unternehmens, in einem schriftlichen Statement vor dem britischen Parlament an. "Ich weiß, dass es eine große Anzahl an Umfragen mit Facebook-Login gegeben hat, die Cambridge Analytica oder seine Partner durchgeführt haben", so Kaiser. Als Beispiel nannte sie ein Quiz namens "Sexkompass". Insgesamt soll die Zahl der ausspionierten User die bisher kolportierten 87 Millionen "weit übersteigen".

Zweite Whistleblowerin

Kaiser ist nach Christopher Wylie die zweite Whistleblowerin aus den Reihen von Cambridge Analytica. Sie gibt an, von Februar 2015 bis Jänner 2018 bei der Firma tätig gewesen zu sein. Zuvor hatte sie sich im humanitären Bereich und bei den US-Demokraten engagiert. Als erstes Projekt sollte sie für den Wiederaufbau von Ländern sorgen, die besonders von Ebola betroffen waren.

Spitze des Eisbergs

Im März 2018 begann Kaiser mit Journalisten des "Guardian" zu sprechen. Diese enthüllten, dass Cambridge Analytica Daten zu mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern zugekauft und für Wahlkampfmanipulation verwendet hatte. Die Daten waren über ein Quiz gesammelt worden.

Die Firma unterstützte etwa die Kampagne von US-Präsident Donald Trump. Später erhöhte Facebook die Zahl betroffener User auf 87 Millionen. Das dürfte laut Kaisers Aussage aber nur die Spitze des Eisbergs sein. Sie will nun mit einer Kampagne namens #Ownyourdata auf Datenverstöße aufmerksam machen. (red, 17.4.2018)