Der französische Mehrheitsaktionär der Telecom Italia, Vivendi, hat am Dienstag den Hedgefonds Elliott um den US-Milliardär Paul Singer scharf attackiert. Einziges Ziel Elliotts, der seinen Anteil beim italienischen Ex-Monopolisten zuletzt von circa 5 Prozent auf 9 Prozent erhöht hat, sei die Zerstückelung der Telecom Italia, schrieb Vivendi in einer Presseaussendung am Dienstag.

Die Telecom Italia sei ein strategischer Asset für Italien und Europa im Telekommunikationsbereich. Elliott wolle einen neuen Kurs aufzwingen, dessen Ziel die schrittweise Zerstückelung des italienischen Unternehmens sei. Vivendi habe dagegen eine "langfristige Vision" für den italienischen Konzern, in den er bereits 4 Mrd. Euro investiert habe.

Machtkampf

Die Presseaussendung wurde von den Franzosen eine Woche vor der am 24. April geplanten Aktionärsversammlung veröffentlicht, die sich für die Zukunft des italienischen Telekom-Konzerns als entscheidend erweisen könnte. Bei der Aktionärsversammlung will Elliott eigene Vertreter in den Verwaltungsrat hieven. Der Hedgefonds meint, die TIM-Governance müsse geändert werden. Unter der Führung des französischen Mehrheitsaktionärs Vivendi, der seit 2015 eine 24-prozentige Beteiligung hält, sei der Wert der TIM-Aktie um 35 Prozent gesunken. Interessenkonflikte und fehlerhafte strategische Beschlüsse hätten das Unternehmen schwer belastet, behauptet Elliott.

Der Hedgefonds weist Vivendis Vorwürfe zurück. Elliott strebe nicht die TIM-Kontrolle an, sondern wolle lediglich einen Wandel fördern, damit die Gesellschaft zugunsten der Aktionäre besser verwaltet werde, hieß es. (APA, 17.04.2018)