Also, bei dem vielen Geschimpfe muss man das weite Feld der Social Media auch einmal loben: Wir wären um einiges ärmer, was die tägliche Unterhaltung betrifft. Allein schon das Foto des von den subversiven Vorarlbergern vor das Bild einer kiffenden Dame platzierten Bundeskanzlers, dem in einem zweiten Schritt von der braven ÖVP auf Facebook eine Blumenwiese hinter die Ohrwascheln gehängt wird, was wiederum eine Basti-Retuschenlawine auf allen Kanälen auslöst: echt herzig.

Oder die Debatte, was es außer Bielefeld und Australien sonst noch alles nicht gibt: Das goutieren nicht alle – aber es ist leider verlockend, seine eigenen kleinen geografischen Rachegelüste so auszuleben.

Die Schadenfreude ist eben die reinste Freude. Erwischt hat es jüngst auch den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, der auf einer US-Reise kulturelle Vielfalt studierte und probierte. Nach einem gemeinsamen Dinner in Hollywood twitterte Mohammeds neuer Freund, der Schauspieler und Wrestler "The Rock" Dwayne Johnson, in Vorfreude auf seinen baldigen Saudi-Arabien-Besuch: "Ich bringe sicher meinen besten Tequila mit, um ihn mit seiner Königlichen Hoheit und Familie zu teilen."

Hoppala. Auch da mussten die Retuschierer ran: "Danke für den schönen Abend, glücklicherweise hatte ich meinen eigenen Tequila mitgebracht", lautete die neue Version. Wers glaubt, wird selig. (Gudrun Harrer, 17.4.2018)