Straßburg – Zur Bekämpfung des Klimawandels hat das Europaparlament am Dienstag drei Neuregelungen unter Dach und Fach gebracht, die auf eine deutliche Absenkung der CO2-Emissionen in der EU abzielen. Dabei handelt es sich um eine Richtlinie zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, um nationale Vorgaben zur Absenkung der CO2-Emissionen sowie um Vorschriften für die Land- und Forstwirtschaft.

Dank der Neuregelungen für Gebäude soll deren CO2-Ausstoß bis 2050 um 80 bis 85 Prozent – gemessen am Stand von 1990 – reduziert werden. Für Gebäude, die nicht zu Wohnzwecken dienen, sind beispielsweise digitale Systeme vorgesehen, die den Energieverbrauch kontinuierlich überwachen, analysieren und anpassen sollen. Neu eingebaute Heizanlagen müssen künftig mit automatischen Wärmeregulierern ausgestattet werden.

Wartung von Klimaanlagen

"Das ist ein richtiger Ansatz: Denn nicht weniger als 40 Prozent unseres Gesamtenergieverbrauchs fließen in das Heizen und Kühlen von Gebäuden. Wegen der miserablen Dämmung und Energieeffizienz verpuffen rund 70 Prozent davon", so Paul Rübig, Energieexperte der ÖVP im Europaparlament.

Zudem werden die Vorschriften für die Wartung von Heizungen und Klimaanlagen verschärft. Neubauten müssen außerdem mit Ladegeräten für Elektroautos ausgestattet werden. Auf die neuen Vorschriften zu Gebäuden hatten sich Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten im Voraus geeinigt. Sie sollen im Juli in Kraft treten. Die Mitgliedsländer haben anschließend zwei Jahre Zeit, um die Maßgaben in nationales Recht umzusetzen.

40-prozentige Reduktion

Das Europaparlament segnete zudem im Dezember beschlossene verbindliche nationale Klimaziele für Sektoren ab, die nicht unter das EU-Emissionshandelssystem fallen: Landwirtschaft, Verkehr, Bauwesen und Abfallwirtschaft. Auf diese Bereiche entfallen derzeit rund 60 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU. Laut Vorgabe soll der CO2-Ausstoß bis 2030 EU-weit um 40 Prozent reduziert werden.

Abschließend verabschiedet wurde außerdem ein Gesetz, das die Land- und Forstwirtschaft besser in dem Kampf gegen den Klimawandel einbinden soll. So werden die EU-Staaten verpflichtet, Abforstungen durch das Anpflanzen neuer Bäume auszugleichen. Ziel ist es, dass die Wälder in der EU bis 2030 mehr CO2 absorbieren, als durch Landnutzung ausgestoßen wird. (APA, 17.4.2018)