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Thomas Müller (3) und Robert Lewandowski (2) sorgten für fünf der sechs Bayern-Goals.

Foto: Reuters/Rattay

Leverkusen – Bayern München ist weiter in Richtung zweites Triple der Vereinsgeschichte unterwegs (das erste gelang 2013): Der alte und neue deutsche Meister erteilte am Dienstagabend im Halbfinale des DFB-Pokals Bayer Leverkusen in der ausverkauften BayArena mit 6:2 (2:1) phasenweise eine Lehrstunde und trifft am 19. Mai in Berlin auf den Sieger der zweiten Vorschlussrundenpartie zwischen Schalke 04 und Vorjahresfinalist Eintracht Frankfurt am Mittwochabend (20.45 Uhr/Sky und ARD).

Robert Lewandowski (3., 9.), Thomas Müller (52., 63., 78.) und Thiago (61.) machten beim 250. Pokalauftritt der Bayern die 22. Finalteilnahme perfekt, Lars Bender (16.) und Leon Bailey (72.) trafen für Leverkusen. Der 18-fache Pokalsieger, bei dem David Alaba in der Halbzeit ausgetauscht wurde, blieb damit zum 26. Mal in Folge im Pokal-Wettbewerb auswärts ungeschlagen.

Vor 30.210 Zuschauern hatten die Gäste, die bereits beide Ligaspiele gegen Leverkusen in dieser Saison gewonnen hatten, zunächst alles im Griff. Martinez hatte die frühe Führung der Gäste mit einem Schuss von der Strafraumgrenze eingeleitet, Lewandowski lenkte den Ball dann in die Maschen (3.). Nur sechs Minuten später war Lewandowski erneut zur Stelle. Nach Vorarbeit von Franck Ribery gelang dem völlig freistehenden Polen sein fünfter Treffer im laufenden Wettbewerb.

Nachdem Leverkusen (mit Julian Baumgartlinger bis zur 62. Minute) die erste Viertelstunde komplett verschlafen hatte, führte der erste vernünftige Angriff gleich zum Anschlusstreffer. Kapitän Lars Bender nutzte einen verunglückten Abwehrversuch von Jerome Boateng zum 1:2 und weckte damit wieder die Lebensgeister bei den Gastgebern, die zuletzt in der Meisterschaft bei ihren 4:1-Siegen in Leipzig und gegen Frankfurt geglänzt hatten.

Leverkusen agierte selbstbewusster und stürzte die keineswegs sattelfeste Abwehr des Meisters das ein ums andere Mal in Verlegenheit. Bei einem Gewaltschuss von Karim Bellarabi aus 25 Metern musste Bayern-Schlussmann Sven Ulreich in der 37. Minute sein ganzes Können aufbieten. Der Meister blieb seinerseits bei Kontern gefährlich, büßte aber seine anfängliche Dominanz ein.

Ausgleich auf dem Fuß

In der Pause stellte Leverkusen-Coach Heiko Herrlich auf eine Dreierabwehr um, nahm mehr Risiko. Zunächst schien sich das auszuzahlen, Kevin Volland und Bellarabi hatten kurz nach Wiederanpfiff jeweils den Ausgleich auf dem Fuß. Der erste gute Angriff der Bayern führte dann aber gleich wieder zum Erfolg, der wiedererstarkte Müller schlug zum ersten Mal zu.

Ab nun war die Partie ein Schaulaufen für das Team von Jupp Heynckes, das den Gegner jetzt mit ausgesuchter Effizienz auseinander nahm. Thiago und erneut Müller brachen endgültig den Widerstand der Leverkusener, die durch Baileys Freistoß immerhin noch verkürzen konnten. Bayer, das von seinem ersten Finaleinzug seit 2009 geträumt hatte und am Ende etwas zu hoch geschlagen war, kann sich nun voll auf die Qualifikation für die Champions League konzentrieren.

Die Bayern wiederum haben in der kommen den Woche den nächsten großen Auftritt, am Mittwoch geht es im Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Titelverteidiger Real Madrid. (sid, red, 17.4. 2018)