EC Red Bull Salzburg will anders als 2014 im entscheidenden EBEL-Finalspiel nicht das Nachsehen gegen HCB Südtirol haben.

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Salzburg – Erstmals seit vier Jahren kommt es in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) wieder zu einem Entscheidungsspiel um den Titel. Vor dem finalen Duell zwischen Red Bull Salzburg und HCB Südtirol am Freitag (20.20 Uhr/live ServusTV und Sky) in Salzburg werden Erinnerungen an 2014 wach, als die Situation ähnlich war.

Die Salzburger wollen ein Szenario wie in der Saison 2013/14 vermeiden. Auch damals hieß es Salzburg gegen Bozen im Finale, das in einem Entscheidungsspiel im Volksgarten gipfelte. Die Südtiroler entschieden die im "best of five"-Modus gespielte Serie schließlich durch ein Tor in der 12. Minute der Verlängerung zu ihren Gunsten. Als Verlierer mit hängenden Köpfen wurden anschließend die Salzburger für ihren österreichischen Titel geehrt, die geplante Meisterfeier in der Innenstadt wurde abgesagt.

Bozen effizient im Powerplay

Auch heuer stehen die Roten Bullen als rot-weiß-roter Champion fest, damit wollen sie sich aber nicht begnügen. Den ersten Matchpuck vergaben sie am Dienstag in Bozen mit einer 3:6-Niederlage, bei der Powerplay und Unterzahl zugunsten der Südtiroler den Ausschlag gaben.

"Natürlich war es ein großer Sieg, wir hatten das Messer am Hals", sagte HCB-Trainer Kai Suikkanen gegenüber Sky und erinnerte an die keineswegs erfolgsversprechende Ausgangslage. Der Finne hat die Mannschaft Ende November als Tabellenletzter übernommen und mit den "Füchsen" am letzten Spieltag der Zwischenrunde gerade noch den Einzug ins Play-off geschafft.

Keine Märchenstunde

Nach Erfolgen über Rekordmeister KAC im Viertelfinale und Titelverteidiger Vienna Capitals im Halbfinale haben sie nun als großer Außenseiter die Chance auf den zweiten EBEL-Titel. "Die Medien haben die Cinderella-Story gemacht, wir sprechen nicht über Märchen, sondern nur über unser Spiel. Der Teamspirit ist großartig, alle halten zusammen. Wir haben immer den Druck gehabt und das formt das Team", beschrieb Suikkanen das Erfolgsrezept. Am Freitag soll die Krönung folgen. "Jeder möchte das Spiel 7, die Chance unseres Lebens", sagte er.

Kein Hadern bei Salzburg

Bei Salzburg will man nicht lange mit der Niederlage und den vier Powerplay-Toren der Bozner hadern. "Wir haben keinen guten Tag gehabt. Es gibt solche Tage, an denen es nicht läuft. Schnell abhaken. Man spielt im Leben nicht oft so ein siebentes Spiel im Finale – genießen und voll reingehen", erklärte Salzburg-Trainer Greg Poss.

Möglicherweise kann Poss auf Thomas Raffl bauen, der in Bozen wegen einer Innenbandverletzung fehlte, seinen Einsatz am Freitag aber nicht ausschloss. (APA, 18.4.2018)