"Internet" bietet private Tabs, Favoriten und diverse andere Basis-Funktionen.

Foto: derStandard.at/Pichler

Mit "Silk" hat Amazon schon länger einen für sein eigenes FireOS-System ausgelegten Browser am Start. Andere Plattformen hat man nicht bedient – bis vor kurzem. Der IT-Riese hat, wie nun auch in westlichen Medien bekannt wurde, einen Browser für Android veröffentlicht. Genannt hat man ihn einfach "Internet".

Leichtgewichtiger Basis-Browser

Ausgelegt ist das Surftool mit dem Feder-Logo für geringen Ressourcenverbraucht. Auch sein Speicherbedarf ist gering, das Installationspaket ist gerade einmal rund zwei MB groß und kann ab Android 5.0 aufgespielt werden. In der Beschreibung wirbt man auch damit, dass so mehr Platz bleibe, "um die neuesten Videos und Musik von deinen Lieblingsseiten herunterzuladen." Auch künftige Updates sollen möglichst klein ausfallen.

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Geboten werden Basisfeatures. "Internet" bietet private Tabs, deren Seitenverlauf nicht gespeichert wird. Auch Tabs werden unterstützt. Als Standardsuchmaschine ist Microsofts Bing eingestellt. Eine Umstellung auf Google ist aber möglich. Beim Öffnen und auf leeren Tabs werden Verknüpfungen zu verschiedenen Webseiten – darunter natürlich auch Amazon selbst – und Headlines indischer Medien gezeigt. Die Navigationselemente sind in einer Leiste am unteren Bildschirmrand untergebracht.

Derzeit nur für Indien

Der Grund, warum "Internet" in unseren Breitengraden (bis zu einem Artikel von Techcrunch) kaum jemandem aufgefallen ist, liegt darin, dass der Browser bislang nur in Indien verfügbar ist. Dort nutzen viele Menschen günstige Android-Smartphones mit eher leistungsarmen Chips und wenig Speicherplatz. Tarife mit mobilem Internetzugang sind verhältnismäßig teuer und die Datenkontingente klein, was den Fokus auf die "sparsame" Umsetzung erklärt.

Wer das Programm hierzulande ausprobieren will, muss sich entweder das Installationspaket aus einer anderen Quelle besorgen oder den Google Play Store via VPN mit indischer IP-Adresse aufrufen.

Wie die weiteren Pläne von Amazon hinsichtlich des eigenen Android-Browsers aussehen, ist unklar. Es wäre allerdings wenig überraschend, wenn das Programm künftig auch auf in anderen Schwellenländern verfügbar wird. (gpi, 18.04.2018)