Daniel Ricciardo blickt in eine ungewisse Zukunft in der Formel 1.

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London – Der Überraschungssieger des Formel-1-Grand Prix von China, Daniel Ricciardo, möchte sich nach Ablauf seines Vertrags bei Red Bull Ende 2018 nicht länger als zwei Jahre binden. Der 28-jährige Australier gilt als eine der heißesten Aktien am Fahrermarkt, doch aufgrund der unsicheren Zukunft auch wegen der geplanten Reformen ab 2021 hält Ricciardo nichts von Vierjahresverträgen.

"Ich möchte nichts unterschreiben, was zu lange läuft, denn ich weiß nicht, in welche Richtung sich der Sport bewegt", sagte Ricciardo der "Times" vom Mittwoch. "Idealerweise würde ich einen Zweijahresvertrag unterschreiben." Im dritten Jahr würde dann die Regeländerung kommen, und diese wolle er abwarten.

Budgetobergrenze noch offen

Das aktuelle Motorenreglement läuft Ende 2020 aus. Unter anderem möchte man seitens der Eigentümer durch Budgetobergrenzen Chancengleichheit unter den Teams schaffen. Eine Vorgangsweise, die vor allem Ferrari und Mercedes sauer aufstößt. Ferrari hat auch bereits offen mit einem Ausstieg gedroht.

Ricciardos österreichisch-britisches Team Red Bull könnte schon kommendes Jahr einen Motorenpartnerwechsel vornehmen, denn es ist ja offen, ob man bei Renault bleibt, oder vielleicht zum besser werdenden Honda-Motor, der schon beim RB-Juniorteam Toro Rosso verwendet wird, umrüstet.

Keine Kontakte zu Mercedes und Ferrari

Neben Ricciardo läuft auch der Mercedes-Vertrag des vierfachen Weltmeisters Lewis Hamilton nach dieser Saison aus. Unklar ist auch die Zukunft für Kimi Raikkönen bei Ferrari und Valtteri Bottas bei Mercedes. Gegenüber der "Times" meinte Ricciardo, es habe bisher keinen Kontakt dieser Teams gegeben. "Wenn sie wollen, dass ich für sie fahre, dann sollten sie mich kontaktieren, aber das haben sie nicht", sagte er.

Dies soll aber nicht als Eigenwerbung zu einem Wechsel verstanden werden, denn ihn interessiert es einfach nur, im schnellsten Auto zu sitzen. "Wenn wir dieses Jahr gewinnen, dann bleibe ich bei Red Bull. Es ist ziemlich einfach." (APA, Reuters, 18.4.2018)