Das Innenministerium hat sich nach der Warnung der USA und Großbritanniens vor einem russischen Cyberangriff zugeknöpft gegeben. Auf eine detaillierte Anfrage der APA hieß es am Mittwoch lediglich: "Die österreichischen Sicherheitsbehörden befinden sich in ständigem Austausch mit in- und ausländischen Sicherheitsbehörden – und ebenso mit Betreibern kritischer Infrastrukturunternehmen."

Eine Zuschreibung von Cyberangriffen sei "sehr schwierig und wird von uns generell nicht vorgenommen", wurde in einer schriftlichen Antwort hinzugefügt.

Abwehrmaßnahmen in Deutschland

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat einem Zeitungsbericht zufolge nach der Warnung Abwehrmaßnahmen ergriffen. Konkrete Vorfälle in Deutschland, bei denen die Vorgehensweise der Angreifer starke Ähnlichkeiten zu den von britischen und US-Diensten geschilderten Methoden aufweisen, seien dem BSI bekannt und würden derzeit analysiert, sagte eine Sprecherin des deutschen Innenministeriums der "Bild"-Zeitung von Mittwoch. Das BSI habe betroffene Institutionen informiert und über das Cyber-Abwehrzentrum "geeignete" Abwehrmaßnahmen eingeleitet. Das Cyber-Abwehrzentrum führt die Bekämpfung von Cyber-Spionage, Cyber-Ausspähung, Cyber-Terrorismus und Cyber-Crime zusammen, wie es weiter hieß.

Vorwurf eines Cyberangriff

Am Montag hatten die USA und Großbritannien Russland vorgeworfen, einen breit angelegten Cyberangriff auszuführen. Der "bösartige" Angriff richte sich sowohl gegen staatliche als auch private Organisationen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Nationalen Cybersicherheitszentrums von Großbritannien, der US-Bundespolizei FBI und des US-Heimatschutzministeriums. Auch Privatpersonen seien von den Attacken betroffen. (APA, 18.4.2018)