Ob es Beamten auch außerhalb der Arbeitszeiten nicht gestattet ist, den Messenger zu nutzen, ist unklar.

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Im Iran ist es künftig für alle Regierungsstellen verboten, Telegram zu nutzen, um mit Bürgern in Kontakt zu treten. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf staatliche Medien aus Iran. Der Grund dafür liege in den regimekritischen Unruhen, zu denen es zum Jahreswechsel gekommen war. Telegram galt als wichtigstes Kommunikationsmittel der Demonstranten. Videos und Bilder der Proteste wurden über Telegram im In- und Ausland verbreitet.

Womöglich erster Schritt zum verpflichtenden Wechsel

Telegram Kanäle, die im Auftrag vom iranischen Oberhaupt Ali Chamene'i und Vizepräsident Eshagh Dschahangiri betrieben wurden, wurden zuvor ebenfalls stillgelegt. Ob es Beamten auch außerhalb der Arbeitszeiten nicht gestattet ist, den Messenger zu nutzen, ist aktuell noch unklar.

Die Entscheidung könnte ein erster Schritt sein, um Telegram mit der iranischen App Sorush zu ersetzen. Bis jetzt jedoch habe das hiesige Programm Schätzungen zufolge nur drei Millionen Benutzer. Die Mehrheit der Iraner befürchtet, dass ihre Daten in einem staatlichen Kommunikationsdienst gespeichert und kontrolliert werden. (red, 19.4.2018)