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Bitcoin-Banditen stahlen Equipment aus isländischen Serverfarmen

Foto: AP/Bjarnson

Den größten physischen Diebstahl seines Landes, einen Gefängnisausbrauch und die Flucht mit einem Flugzeug, in dem auch die Regierungschefin reist: Das hat der Isländer Sindri Thor Stefansson geschafft. Er konnte am Dienstag aus einem Niedrigsicherheits-Gefängnis "ausbrechen" – offenbar stieg er aus einem Fenster – und mit einem gefälschten Pass am Flughafen Keflavik einchecken. Dann floh er nach Schweden. In derselben Maschine saß auch die isländische Premierministerin Katrín Jakobsdóttir, was nun für heftige Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen sorgt.

Komplize

Die isländische Polizei geht davon aus, dass Stefansson einen Komplizen hatte. Er war seit Anfang Februar in Haft. Stefansson soll gemeinsam mit zehn anderen Personen Equipment im Wert von 1,66 Millionen Euro aus isländischen Serverfarmen gestohlen haben. Damit schürften er und seine Komplizen Bitcoins. Insgesamt wird gegen 22 Personen ermittelt.

Computer verschwunden

Die gestohlenen Computer sind noch immer verschwunden. Deren Besitzer haben nun für Tipps eine Belohnung in der Höhe von 60.000 Dollar ausgeschrieben. Der Fall erschüttert Island, wie Soziologie-Professor Helgi Gunnlaugsson im Guardian erklärt: "Normalerweise bedeuten Gefängnisausbrüche in Island nur, dass jemand sich betrinken will." (red, 19.4.2018)