Weil man nie genug davon haben kann:
Am kommenden Samstag lockt der Record Store Day 2018 mit über 420 Angeboten in Vinyl.
15 Läden machen in Österreich mit.

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Bereits zum elften Mal findet heuer der Record Store Day statt. Der wurde 2008 in den USA ins Leben gerufen, um den immer weniger werdenden privaten Plattenläden neues Leben einzuhauchen. Abseits großer Handelsketten wurden an sie exklusive und limitierte Veröffentlichungen ausgeliefert – keine CDs, nur Vinyl.

Zehn Jahre später boomen Vinylverkäufe weltweit. Gab es in manchen Ländern oft jahrzehntelang gar keine Presswerke mehr, sperren jetzt wieder neue auf, etwa Austro Vinyl in der Oststeiermark. Dabei ist das weniger das Verdienst als die Schuld des Record Store Day.

Pervertiert von den Großen

Denn der immense Zulauf an diesem Tag brachte die Majorlabels auf den Plan. Als letzte große Kunden blockierten sie mit ihren Aufträgen die wenigen Plattenpresswerke wochen- und monatelang, kleine Labels wurden nach hinten gereiht, die Idee des Record Store Day nachgerade pervertiert.

Jeder Tag ist ein Record Store Day

Auch wenden Plattenladenbesitzer wie Konstantin Drobil vom Wiener Substance richtig ein, für sie sei jeden Tag Record Store Day. Dennoch verschließt sich kaum ein Laden dem jeweils am dritten Samstag im April abgehaltenen Tag, garantiert er doch einen Spitzenumsatz. 15 heimische Shops machen heuer mit – siehe Liste unten.

Manche Shops wie der Wiener Record Bag bieten ihrer Kundschaft zudem Liveacts: Um 14 Uhr tritt Bernhard Eder im Shop auf, um 15 Uhr Thomas Hangweyrer.

Über 420 Veröffentlichungen

Ambassador, Botschafter der Mission des RSD 2018, ist das Rap-Duo Run The Jewels. Über 420 Angebote beinhaltet die heurige Liste, doch nicht jeder Laden bekommt das gesamte Repertoire, logisch, es empfiehlt sich aber, sich durch das ganze Angebot zu wühlen. Das schließt den Rest der angebotenen Platten in den jeweiligen Läden mit ein. Richtigen Plattenfans muss man das aber ohnehin nicht erklären. (Karl Fluch, 19.4.2018)