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Unter 30-Jährige lehnten die Nobillag-Initiative zu 80 Prozent ab.

Foto: Ap/KEYSTONE / ANTHONY ANEX

Zürich – Die jungen Schweizer stimmten bei der Nobillag-Abstimmung am 4. März am deutlichsten für die Beibehaltung der Rundfunkgebühren. 80 Prozent 18- bis 29-Jährigen entschieden sich gegen die Volksinitiative. Das geht aus einer Nachwahlbefragung des Forschungsprojekts Voto hervor. Insgesamt lehnten knapp 72 Prozent die Initiative ab.

Die Wahlbeteiligung bei den Wählern unter 30 Jahren lag mit 35 Prozent hingegen deutlich unter dem Durchschnitt von 54 Prozent. Unter den über 50-Jährigen stimmten zwischen 69 und 73 Prozent gegen die Abschaffung. Die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen stand der Initiative am positivsten gegenüber. Sie lehnten Nobillag zu 60 Prozent – und damit immer noch deutlich – ab.

Service-Public-Argument ausschlaggebend

Als Hauptgründe gaben die Befragen die Angst vor dem Ende der Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) an. 60 Prozent waren davon überzeugt, dass ein Ende der Billag-Gebühren auch ein Ende der SRG bedeuten würde. Für 43 Prozent war der Service public, also die Versorgung mit regionalen Fernseh- und Radioprogrammen von entscheidender Bedeutung. 26 Prozent hoben explizit die Qualität der SRG-Programme hervor.

Unter 36 Prozent der Befürworter der Initiative war die Höhe der Billag-Gebühren der ausschlaggebende Grund, ein Viertel stimmte wegen Unzufriedenheit mit der SRG und deren Programmen für die Abschaffung. Nur 17 Prozent führten libertäre Argumente wie die Freiheit des eigenen Medienkonsums oder die Befreiung von Zwangsgebühren als Hauptmotiv an. (red, 19.4.2018)