Athen – Griechische Seeleute haben am Donnerstag schon den zweiten Tag in Folge den Fährverkehr in Griechenland lahmgelegt. Die meisten Fähren in der Ägäis und im Ionischen Meer blieben in den Häfen, wie die Küstenwache am Donnerstag mitteilte. Die Fähren sollen nach Angaben der Seeleutegewerkschaft (PNO) erst Freitagfrüh um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MESZ) wieder auslaufen.

Die Seeleute protestieren gegen Pensionskürzungen und die in ihrer Branche weit verbreitete Kurz- und Schwarzarbeit sowie gegen den Einsatz von Fähren aus anderen Staaten im Inlandsverkehr.

Ein Streik der Fähren im Inselstaat Griechenland ist mit einem Streik der Bahnen in Zentraleuropa vergleichbar. Zahlreiche Inseln, die keinen Flughafen haben, bleiben in solchen Fällen von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem haben die Arbeitsniederlegungen Auswirkungen auf die Exporte von Gemüse und Obst aus Griechenland. Die Genossenschaften der Obst- und Gemüseproduzenten von Kreta forderten die Regierung und die Seeleutegewerkschaft auf, Sonderfahrten von Fähren für den Transport ihrer Produkte zu erlauben. (APA, dpa, 19.4.2018)