Teheran/Washington – Der Iran hat die USA vor den Folgen eines Austritts aus dem internationalen Atomabkommen gewarnt. Der Iran habe in einem solchen Fall mehrere Optionen, sagte Außenminister Javad Zarif laut dem staatlichen Fernsehen am Donnerstag in New York. Die Reaktion auf einen US-Austritt werde "unangenehm".

Der Iran hat angekündigt, sich an das Wiener Abkommen zu halten, solange es von den anderen Parteien respektiert werde. Sollten die USA austreten, sei es hinfällig.

US-Präsident Donald Trump empfängt am kommenden Dienstag seinen französischen Kollegen Emmanuel Macron, um mit ihm das Iran-Atomabkommen zu diskutieren. Die Gespräche mit den Europäern über die von Trump scharf kritisierte Vereinbarung von 2015 seien "noch nicht ganz vorbei", sagte ein ranghoher US-Regierungsvertreter am Freitag in Washington vor Journalisten.

Er fügte hinzu, dass Trump und Macron auch noch andere Themen behandeln würden. Dazu zähle der gemeinsam mit Großbritannien ausgeführte Militärschlag in Syrien. Dieser erfolgte nach einem mutmaßlichen Giftgasangriff auf die ehemalige Rebellenbastion Douma bei Damaskus.

Das Atomabkommen hatten die fünf UN-Veto-Mächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland mit dem Iran ausgehandelt. Die Vereinbarung, die 2015 in Wien getroffen wurde, sieht vor, dass der Iran sein Atomprogramm einschränkt. Im Gegenzug werden die meisten Strafmaßnahmen aufgehoben. US-Präsident Donald Trump hat die europäischen Unterzeichnerstaaten aufgefordert, von ihm ausgemachte Fehler in dem Vertragswerk zu beseitigen. Ansonsten würden sich die USA aus dem Abkommen zurückziehen. (APA, 20.4.2018)