Ford dachte schon 1958 an, E-Autos mit Strom aus Kernkraft, baute den Reaktor aber gleich ins Heck ein. Mit einer Füllungf Kernbrennstoff sollte er etwa 8.000 Kilometer weit kommen. Mehr als ein Modell baute Ford vom Nucleon aber nicht.

Foto: Ford

Voestalpine, Verbund und Siemens nützen einen großen EU-Forschungstopf, um in Linz die weltweit größte Pilotanlage zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff zu errichten. Denn nicht nur im Verkehr soll Wasserstoff künftig eine wichtige Rolle spielen, sondern auch in der Eisen- und Stahlproduktion. Durch die Verwendung von Koks entsteht dort sehr viel Kohlendioxid.

Koks gegen Wasserstoff

Die Dimensionen des industriellen CO2-Ausstoßes sind mit dem des Verkehrs vergleichbar. Man kann die Kohlenstoffverbindung Koks aber auch durch Wasserstoff ersetzen. Dieser darf dann allerdings nicht auf konventionellem Weg aus Erdgas hergestellt werden. Man kann ihn auch mit elektrischem Strom aus Wasser gewinnen.

Das heißt aber, nicht nur der Verkehr wird durch Elektroautos und Wasserstoffautos künftig mehr Strom benötigen, sondern auch die Industrie. Spätestens dann kann man den Strombedarf von keiner Seite mehr schönrechnen. Der wird enorm steigen, aber Wasserstoff und Strom sind kongeniale Partner. Mit Wasserstoff lässt sich Energie aus Wind- und Sonnenkraft speichern und auch transportieren. Strom und Wasserstoff werden kommen, anders ist das CO2-Dilemma nicht lösbar.

Kernkraft gegen Windrad

Aber auch die klimaneutrale Stromerzeugung muss deutlich steigen. Wind- und Solarstrom müssen noch enorm ausgebaut werden. Das Risikomoment: Die Kernkraft ist noch nicht tot. China plant 40 neue Atomkraftwerke, Russland 26. Indien 19, die USA 14, Großbritannien elf, Japan neun, Polen sechs. Insgesamt sind weltweit rund 150 neue AKWs beschlossene Sache. (Rudolf Skarics, 24.4.2018)