Mit zunehmenden Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken. Es gibt aber einfache Mittel, um das Risiko zu senken.

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2015 gab es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge weltweit 46,8 Millionen Demenzkranke. Bis zum Jahr 2050 werden 131,5 Millionen Betroffene prognostiziert. "Ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen ließe sich durch Prävention verhindern", sagte der Wiener Neurologe Peter Dal-Bianco von der Med-Uni Wien am AKH beim Gesundheitsforum Seitenstetten "Prävenire" in Niederösterreich.

"Die Häufigkeit von Demenz steigt mit dem Alter logarithmisch an", betonte der Spezialist. Das habe zum Beispiel in den westlichen Industriestaaten besondere Bedeutung, da die "Baby-Boomer" in den nächsten Jahren zu den "Alten-Boomer" würden. In der Altersgruppe der 80- bis 85-Jährigen sind beispielsweise bereits rund zwölf Prozent der Menschen von Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz betroffen, in der Altersgruppe der 85- bis 89-Jährigen jeder Vierte bis jeder Fünfte.

Ein Drittel der Alzheimer-Fälle verhindern

Die größten Risikofaktoren: "Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, Traumen, starker Alkoholkonsum, Depressionen, Diabetes, früher Bluthochdruck (bereits in der Altersgruppe zwischen 35 und 64 Jahren; Anm.), frühe Adipositas, Rauchen und ein niedriger formaler Bildungsgrad. Prävention würde ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen verhindern", sagte Dal-Bianco. Darauf hätten bereits epidemiologische Langzeitstudien hingewiesen.

Die erste nicht-medikamentöse Präventionsstudie zu Morbus Alzheimer, in der Probanden mit bereits vorhandener leichter kognitiver Störung inkludiert waren, hat schon nach zwei Jahren deutliche Unterschiede gezeigt. Ernährungsberatung, Fitnessprogramm und Gehirntraining führten zu besseren funktionellen Leistungen, hatten aber keinen Einfluss auf das Gedächtnis. Bei der Bewegung schnitt übrigens Tanzen am besten ab, weil dabei körperliche Aktivität mit räumlichen Orientierungsaufgaben kombiniert wird. Für Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate fehlt der wissenschaftliche Beweis eines Effekts. "Damit wird aber viel Geschäft gemacht", sagte Dal-Bianco. (APA, red, 20.4.2018)