Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) müssen sich internen Ermittlungen stellen.

Foto: ORF/ARD/Christine Schroeder

Als Bundespolizist hat man es nicht so schlecht, kommt ein wenig in Deutschland rum, muss nicht wie die Kölner Tatort-Ermittler an der ewig gleichen Würstchenbude am Rhein essen oder wie Kollege Frank Thiel in Münster alleweil über den gleichen Markt radeln.

Die zurückhaltende Julia Grozs (Franziska Weisz) und der aufbrausende Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) verschlägt es an diesem Sonntag in Alles was Sie sagen nach Lüneburg, wo sie zunächst touristisches Pech haben.

Von der pittoresken Stadt sehen sie nichts. Vielmehr wohnen sie in einem Motel, das selbst Edward Hopper zu trist gewesen wäre und treiben sich in gruftigen Kellern herum, um einen Flüchtling aus Syrien zu stellen, der bei einer Identitätsüberprüfung abgehauen ist.

Zum Pech kommt dann noch richtiges Ungemach, denn plötzlich ist eine Frau tot, und Falke, in dessen Waffe zwei Kugeln fehlen, steht unter Verdacht. Es folgen – wieder in einem düsteren Raum – die internen Befragungen.

Kurz ist man versucht, mal zu schauen, was anderswo im TV läuft, bleibt aber doch dran – und bereut es nicht. Grosz und Falke schildern ihre Version der Geschichte in Rückblenden, bald zeigt sich: Da passt einiges nicht zusammen.

Es ist ein Verwirrspiel, das zum Glücksfall wird, auch der Ermittler wegen. Der hemdsärmelige Falke legt sich mit jedem an, Grosz hat ihre amourösen Geheimnisse, und keiner kann dem anderen mehr trauen.

"Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden", erklärt der interne Ermittler, der unerbittlich auf die Ungereimtheiten hinweist. Endlich gibt es wieder einmal einen Tatort, der spannend ist und der in Erinnerung bleiben wird. (Birgit Baumann, 21.4.2018)