Das linke Triebwerk einer Boeing 737 von Southwest Airlines auf dem Weg von New York nach Dallas ist in knapp 10.000 Metern Flughöhe explosionsartig zerborsten.

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Philadelphia/Frankfurt/Schwechat – Nach einem tödlichen Unfall an Bord einer Maschine der Fluggesellschaft Southwest Airlines sollen nun Hunderte Flugzeuge mit Triebwerken des gleichen Typs für Inspektionen am Boden bleiben. Eine entsprechende Anweisung gab die US-Flugaufsichtsbehörde FAA am Freitag heraus. Demnach sollen die Turbinenschaufeln baugleicher Triebwerke binnen 20 Tagen überprüft werden.

Nach Schätzungen des Herstellers seien 352 Triebwerke in den USA und 681 weltweit betroffen, teilte die FAA mit. In Österreich hatte die Lauda Air (und später die AUA) fast 30 Jahre lang Flugzeuge des Typs Boeing 737 im Einsatz. Nach Angaben des Luftfahrtmagazins Austrian Wings und der Internetseite Austrian aviation.net wurde am 2. April 2013 die letzte dieser Maschinen der Austrian Airlines-Gruppe, eine 737-800 mit dem Kennzeichen OE-LNK, ausgeflottet.

Auch die deutsche AUA-Mutter Lufthansa sieht keinen Anlass für eine Überprüfung ihrer Maschinen. "Die 737 haben wir nicht mehr in der Flotte", sagte eine Sprecherin der Fluglinie am Samstag. Auf Kurz- und Mittelstrecken – also Flügen in Deutschland und Europa – setze die Lufthansa nur Maschinen der Airbus 320-Familie ein. Für Langstrecken verwende man Airbus- und Boeing-Maschinen, zum Beispiel den Airbus A 380 und die Boeing 747.

Am Dienstag war das linke Triebwerk einer Boeing 737 von Southwest Airlines auf dem Weg von New York nach Dallas in knapp 10.000 Metern Flughöhe explosionsartig zerborsten. Splitter schossen durch ein Fenster, Sauerstoffmasken fielen aus der Kabinendecke, eine Frau wurde fast aus dem Fenster gerissen und tödlich verletzt. Die Maschine mit 144 Passagieren und fünf Crewmitgliedern an Bord musste schließlich eine Sicherheitslandung in Philadelphia hinlegen. Die Verkehrsaufsichtsbehörde NTSB nahm Untersuchungen zu dem Vorfall auf. (APA, 21.4.2018)