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Die Blogger waren auf Instagram tätig.

Foto: reuters/White

Das US-amerikanische Medienunternehmen PopSugar soll mehrere Millionen Fotos von Influencern bzw. Bloggern auf Instagram gestohlen und diese genutzt haben, um Geld zu verdienen. Das berichtet The Verge. Bei der Zahl beruft sich das Medium auf die Gründerin von RewardStyle, einem Monetarisierungstool für Blogger.

Affiliate Links

Konkret verdienen viele Blogger ihr Geld durch sogenannte Affiliate-Links. Dabei handelt es sich um Verlinkungen, die einen speziellen Code beinhalten, mit denen die Person, die sie geteilt hat, identifizierbar ist. Blogger schicken so ihr Publikum zu einem kommerziellen Anbieter, etwa Amazon. Kauft jemand ein Produkt, erhalten sie einen prozentuellen Anteil der Einnahmen. Manche Anbieter zahlen auch bei dem bloßen Klick auf einen solchen Link.

Im Falle von PopSugar soll das Unternehmen die Fotos vielfacher kleinerer Influencer mit einer Followerzahl von unter 10.000 gestohlen haben und auf einer Plattform, welche die Kleidung, die sie tragen, aufschlüsselt, geteilt haben. Dabei wurden die Affliate-Links der Influencer selbst entfernt und stattdessen eigene gesetzt, mit denen PopSugar Geld verdient.

Hackathon

Nach dem Bekanntwerden der Affäre – was zufällig über eine Facebook-Gruppe mehrerer solcher Instagram-Stars, die alle dasselbe Affliate-Netzwerk nutzen, geschah – entschuldigte sich der CEO von PopSugar, Brian Sugar. Er räumte ein, dass es sich um einen Fehler gehandelt habe. Bei einem Hackathon, einer Veranstaltung, bei der Programmierer versuchen, innerhalb einer gewissen Zeit eine vorgegebene Problemstellung zu lösen, sei ein Tool entwickelt worden, dass dabei helfen soll, Fashion- und Beauty-Blogger zu analysieren und Trends zu erkennen.

Mögliche Klagen

Die Affliate-Links seien seien geändert worden, um Klicks zu bestimmten Marken nachzuverfolgen. Der Inhalt sei nicht bewusst weiterhin online. Insgesamt seien 2.695 US-Dollar gesammelt worden, die nun an die betroffenen Influencer zurückgezahlt werden sollen. Einen Beweis, dass es wirklich diese Menge ist, hat Sugar nicht erbracht. Die betroffenen Blogger überlegen nun, rechtliche Schritte wegen schwerer Copyright-Verstöße einzuleiten. (red, 21.4.2018)